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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

sie mehrfach mit Hans Melchior zusammen und teilte nach dem gemeinsamen<br />

Einbruch mit ihm das Diebesgut. 413 Die Beute verbrauchten oder verkauften sie<br />

jeweils.<br />

Offenbar bemühte sich Elisabeth Han, 1773 <strong>aus</strong> der Gefangenschaft <strong>aus</strong>zubrechen.<br />

Sie habe mit dem Holz des Tischschragens und ihren Schuhen ein etwa<br />

zwei Schuhe hohes und einen halben Schuh breites und tiefes Loch in die Mauer<br />

gehauen, «seye aber einfältig gewesen, jndeme sie die kettenen noch an dem<br />

fues gehabt, und nicht hätte entrinnen können, gleichwohlen aber vermeinet sie<br />

könne alsdann gleich forth». 414<br />

Schliesslich wurde Elisabeth Han unter Hinweis auf die «<strong>aus</strong>weisung des<br />

Kayser Caroli des 5, und des heiligen reichs halsgerichtsordnung» wegen der<br />

vielen von ihr begangenen kleinen und grossen Diebstähle und weil die an ihr<br />

vollzogene «scharfe züchtigung» ihr keine Warnung gewesen sei, dem Scharfrichter<br />

übergeben. 415 Von diesem wurde sie über die gewöhnliche Richtstrasse<br />

auf die Richtstatt geführt und «allda durch das schwerdt von dem leben zum<br />

dodt hingerichtet [...], ihro selbst zu wohlverdienter straf, anderen aber zu einem<br />

abscheuwen und exempel». 416 Der Sohn von Elisabeth Han, Johann <strong>Joseph</strong><br />

Demmer, wurde an den Pranger gestellt 417 und mit Ruten gestrichen. Der Komplize<br />

Hans Melchior erlitt ebenfalls den Tod durch das Schwert.<br />

Die beiden Hinrichtungen fanden am 26. Juni 1773 statt. 418 Abt Beda erwähnte<br />

in seinem Tagebuch die Hinrichtungen und wies darauf hin, ein 17- oder 18-<br />

jähriger Bub sei «pardoniert, und mit ruthen <strong>aus</strong>gehauen worden» und schliesst<br />

den Eintrag mit «fiat sancta justitia!». 419<br />

413<br />

414<br />

415<br />

416<br />

417<br />

418<br />

419<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 619, Ziff. 17; S. 620, Ziff. 19 und Ziff. 23; S. 622, Ziff. 25; S. 623,<br />

Ziff. 27; S. 624, Ziff. 29.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 623, Ziff. 28.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 625.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 625.<br />

Es war Sache des Amtsdieners, den Verurteilten an den Pranger, in die Trülle oder die<br />

Foltergeige zu stellen, StiASG, Rubr. 42, Fasz. 17, Bestallung eines Amtsdieners, S. 3<br />

Ziff. 8. Dafür sollte er 30 Kreuzer bekommen; S. 7. Abbildungen von Pranger, Geige und<br />

Trülle bei HINCKELDEY [1989], S. 312, 345, 461, 477.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 626.<br />

Tagebuch Abt Bedas, Eintrag vom 26. Juni 1773, StiASG, Bd. 283, S. 17.<br />

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