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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

Elisabeth Han die Haut abgezogen. 453 Die Frage, weshalb er Carl Etters Frau<br />

<strong>aus</strong>gegraben habe, beantwortete <strong>Egger</strong> noch immer nicht. Er sagte nur, er habe<br />

weder Frieden noch Ruhe gefunden, habe es tun müssen. 454 Die Untersuchenden<br />

meinten daraufhin, Gott oder der Schutzengel hätten ihm dies gewiss nicht angetan,<br />

es müsse etwas Böses dahinter stecken. Dies bestritt <strong>Egger</strong>. Es stecke<br />

nichts Böses dahinter, er habe auch seiner Lebtag sonst niemandem was getan. 455<br />

Man fragte erneut, warum er sich <strong>aus</strong>gerechnet diese Körper <strong>aus</strong>gesucht habe,<br />

was <strong>Egger</strong> nicht beantwortete. Danach gefragt, warum er Catharina die «ermelschluten»<br />

<strong>aus</strong>gezogen und in den Sack mit den Leichenüberresten gesteckt<br />

habe, meinte er, «er wüsse es nicht, denckhe wohl <strong>aus</strong> verhängnus Gottes, damit<br />

alles an den tag komme». 456<br />

Das Verhör kam auf die Tötung zurück. Es stellte sich her<strong>aus</strong>, dass <strong>Egger</strong> Catharina<br />

Himmelberger den Hieb mit der Mistgabel verpasst hatte, als diese bereits<br />

im Gehen begriffen gewesen war. Er habe sie fortjagen wollen und ihr «in<br />

der täube» von hinten den Hieb verpasst. 457 Nachgelaufen sei er ihr aber nicht.<br />

Noch immer beharrte er darauf, nur einmal zugeschlagen zu haben. Die Obrigkeit<br />

wies ihn wiederum an, nicht mehr zu lügen. Er habe bereits zuvor so unverschämt<br />

gelogen und sich nicht anders verantworten können, als dass er ein von<br />

Gott verlassener Mensch sei. Nun solle er in sich gehen und die Wahrheit bekennen.<br />

Man zählte ihm die vier bei der Begutachtung gefundenen Wunden auf,<br />

doch <strong>Egger</strong> sagte, «er bitte umb das jüngste gericht willen umb verzeihung, er<br />

habe nicht mehr als einen streich gethan». 458 Schliesslich fragte man ihn, ob man<br />

ihn durch den Henker zur Wahrheit bringen müsse, worauf <strong>Egger</strong> antwortete, er<br />

könne selbst dann nichts anderes sagen, wenn ihn des Schafrichters Knecht in<br />

vier Teile zerreisen würde. 459<br />

453<br />

454<br />

455<br />

456<br />

457<br />

458<br />

459<br />

wurde für sie ein Neubeginn in Wil möglich, JAKOBER [1991], S. 4; THÜRER, Geschichte,<br />

Bd. 1 [1953], S. 123 ff.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 160.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 161.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 162.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 167.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Fragen und Antworten 173 f.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 181.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 183.<br />

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