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J<br />

- 124 -<br />

In unserer Fallstudie zeigt sich, daß die hochqualifizierten Teleheimar<strong>bei</strong>terinnen<br />

- wenn auch in begrenztem Maße - Einfluß auf ihre Ar<strong>bei</strong>t nehmen<br />

können:<br />

Sie bestimmen den Ar<strong>bei</strong>tsumfang und -inhalt mit, d.h. sie können es sich<br />

leisten, Aufträge abzulehnen.<br />

Sie haben meist mehrere Auftraggeber und verringern so ihre finanzielle<br />

Abhängigkeit von den einzelnen Unternehmen.<br />

Sie haben Einfluß auf ihre Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen, d.h. sie können wählen zwischen<br />

einem betrieblichen Ar<strong>bei</strong>tsplatz und einem Heimar<strong>bei</strong>tsplatz bzw.<br />

einer Kombination aus <strong>bei</strong>dem.<br />

- Sie können die Bear<strong>bei</strong>tungsdauer von Aufträgen und somit die zeitlichen<br />

Vorgaben mitbestimmen.<br />

Des weiteren sind hochqualifizierte Frauen so gut bezahlt, daß sie sich<br />

privat eine gute und umfassende Absicherung finanziell leisten können. Gegebenenfalls<br />

können sie sich selbst und ihren Kindern den Lebensunterhalt sichern.<br />

Zumeist haben jedoch auch diese Frauen Ehemänner, die ebenfalls gut verdienen.<br />

Diese finanziellen Verhältnisse ermöglichen es ihnen, zum einen Hausar<strong>bei</strong>t<br />

und Kinderbetreuung teilweise gegen Bezahlung an andere abzugeben, zum anderen<br />

sich einen Ar<strong>bei</strong>tsraum einzurichten, der ungestörtes und konzentriertes<br />

Ar<strong>bei</strong>ten zuläßt.<br />

Das Problem der Isolation trifft natürlich auch hochqualifizierte Frauen,<br />

nur haben sie die Mittel und Möglichkeiten, besser damit umzugehen. Der mögliche<br />

Rückgriff auf einen betrieblichen Ar<strong>bei</strong>tsplatz und <strong>bei</strong>spielsweise eine<br />

er höhte Mobilität durch ein eigenes Auto eröffnen in schwierigen Situationen<br />

Auswege. Die Ar<strong>bei</strong>tssituation hochqualifizierter Teleheimar<strong>bei</strong>terinnen unterscheidet<br />

sich kaum von der anderer weiblicher "Freiberufler" wie etwa Architekten/innen<br />

und Rechtsanwälten/innen (vgl. Schuster 1986, S. 9).<br />

Diese Gegenüberstellung von Tel eheimar<strong>bei</strong>terinnen mit verschiedenen beruflichen<br />

Qualifikationen soll deutlich machen, daß Teleheimar<strong>bei</strong>t sehr untersc<br />

hiedliche Chancen der Ausgestaltung und Vereinbarung von beruflicher und<br />

familialer Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>nhaltet. Das Ausmaß vorhandener Ressourcen korrespondi<br />

ert mit Entlastungsmöglichkeiten, die den Teleheimar<strong>bei</strong>terinnen zur Verfügu<br />

ng stehen. Sie bestimmen somit die Lebensumstände der Teleheimar<strong>bei</strong>tsfamilien<br />

entscheidend mit.<br />

Der jetzige Stand unserer Fallstudie vermittelt den Eindruck, daß sich der<br />

Zugang zu den Ressourcen oder die Nichtverfügung über sie jeweils kumuliert.

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