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2. Das Projekt "Frauenbetriebe"<br />
Um die Chancen langzeitar<strong>bei</strong>tsloser Frauen <strong>bei</strong> ihren Betriebsgründungen zu<br />
verbessern, wurde 1984 das Proj ekt Frauenbetriebe gegründet. Wir haben ein<br />
Kursprogramm entwickelt, mit dem Frauen sich aneignen, was sie für die berufliche<br />
Selbständigkeit brauchen: Fachkenntnisse und Informationen, Verhandlungsstrategien,<br />
realisierbare Betriebskonzepte und Handl ungswissen in verschiedenen<br />
Bereichen selbständiger Tätigkeit. Zielgruppe der 1 l/2jährigen<br />
Halbtagsausbildung sind besonders benachteiligte Gruppen unter den erwerbslose<br />
n Frauen: Mütter (2/3 der Teilnehmerinnen), die aus dem Beruf ausgeschieden<br />
si nd, Frauen aus Rationalisierungsbereichen und Akademikerinnen ohne Berufserfahrung.<br />
Im Durchschnitt entscheidet sich etwa die Hälfte der Teilnehmerinnen<br />
für die Selbständigkeit; die andere Hälfte findet Ar<strong>bei</strong>tsplätze in abhängiger<br />
Beschäftigung.<br />
Da wir mit Anfragen überrollt werden, die Einzelinformationen und Hilfe<br />
<strong>bei</strong> ihren Betriebskonzepten brauchen, haben wir ein Beratungsbüro gegründet.<br />
Für diese Beratungsar<strong>bei</strong>t haben wir ein Konzept erar<strong>bei</strong>tet, das die Grundlage<br />
. einer 6monatigen Weiterbildung f9r Entwicklungsberaterinnen . bildet (EDV-Betriebsplanung<br />
und Spezialwissen).<br />
Aus unserem ersten Kurs ist das Großproj ekt "Markthalle" entstanden, das<br />
mehrere Betriebe unter einem Dach vereinen wird; aus Bundesmitteln werden<br />
die Miete in der Anfangszeit bezuschußt und die Werkstatteinrichtung finanzi<br />
ert. Im Rahmen der Markthalle führen wir auch das Proj ekt "Recycling-Design"<br />
durch, in dem Frauen mit Hilfe von gewerblich-technischen Kursen ihre<br />
Design-Ideen realisieren (Schwerpunkt Schrott und Halogen). Die verschiedenen<br />
Facetten unserer Projektar<strong>bei</strong>t werden mit Hilfe regel mäßiger Begleitforschung<br />
kontrolliert.<br />
In unserer Ar<strong>bei</strong>t werden wir immer wieder mit Widersprüchen konfrontiert:<br />
wir sehen die Probleme, aber auch die qualitativ eigenständigen Konzeptionen,<br />
die Angste und die Fähigkeiten der Betriebsgründerinnen aus nächster<br />
Nähe. Auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen lassen sich hinsichtlich der Qualifikation<br />
der Gründerinnen und der Qualität der Ar<strong>bei</strong>t eher Diskussionsthesen<br />
als summarische Urteile formulieren. Vorweg jedoch noch eine kleine Bemerkung<br />
zur Seilschaft: mit unserem Projekt Frauenbetriebe gehören wir nicht zu<br />
den 'Neuen Selbständigen'. Mit dem Begriff der Neuen Selbständigen werden<br />
jene Gruppen charakterisiert, die weder dem traditionellen Rekrutierungsfeld