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- 148 -<br />

tionellen Frauenberufe in die Normalität von Erwerbsar<strong>bei</strong>t gelungen ist, und<br />

ob andererseits die Ausdifferenzierung von Wissen, Kompetenz und beruflichem<br />

Handeln nach dem professionellen Modell vorwärtsgetrieben werden konnte. Von<br />

diesen <strong>bei</strong>den Entwickl ungen wäre unter anderem auch eine zunehmende Absicherung<br />

der Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisse in Frauenberufen zu erwarten gewesen, eine<br />

Sicherheit , die sich nicht nur auf adäquate Bezahlung und stetige Vertragsverhältnisse<br />

bezieht, sondern auch die Schwelle erhöht gegenüber von außen defini<br />

erten, willkürlichen und wechselnden Anforderungen an die Qualifikationen,<br />

das Handlungsfel d und seine Bedingungen.<br />

In den drei folgenden Beiträgen dieses Abschnittes setzen sich die Autorinnen<br />

mit diesen Fragestellungen in jeweils unterschiedlicher Weise auseinander.<br />

Helga Krüger fragt da<strong>bei</strong> vor allem nach der Funktion des Staates als Ausbilder<br />

und Ar<strong>bei</strong>tgeber von Frauen in traditionellen Frauenberufen. Es muß ja<br />

davon ausgegangen werden, daß Frauen in mehrfacher Hinsicht von der Definitionsmacht<br />

des Staates gegenüber ihrer Ar<strong>bei</strong>t - sei sie privat oder als Erwerbsar<strong>bei</strong>t<br />

erbracht - abhängig sind. Chrlsta Wulfers zeigt mit ihrem Bericht<br />

über die Ar<strong>bei</strong>t der Hauspflegerin, daß am Ende der Expansion des Wohlfahrtsstaates<br />

ein neuer Beruf für Frauen entstehen kann, in dem alle Probleme des<br />

Verhältnisses von bezahlter und unbezahlter Ar<strong>bei</strong>t reproduziert werden und '<br />

mit dem der Unterstellung besonderer weiblicher Fähigkeiten, die keiner beruflichen<br />

Qualifikation bedürfen, weitere Nahrung gegeben wird. In <strong>bei</strong>den Aufsätzen<br />

wird davon ausgegangen, daß die besondere Ar<strong>bei</strong>tsmarktsituation von<br />

Frauen diese dazu nötigt, auch unter miesen Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen den Anforderungen<br />

gerecht zu werden, die soziale und pflegende, erziehende und betreuende<br />

Tätigkeiten verlangen. Dies gilt in besonderer Weise für ausländische Frauen,<br />

Emigrantinnen, die nicht nur aufgrund ihres Geschlechtes, sondern zudem<br />

auch aufgrund ihrer Herkunft EinscHränkungen hinnehmen müssen. Zugleich aber<br />

gelten sie im Vergleich mit einheimischen Frauen als die "weiblicheren", also<br />

als solche, die ein wie immer definiertes weibliches Ar<strong>bei</strong>tsvermögen besonders<br />

umstandslos produzieren können - und deshalb auch dafür besonders<br />

schlecht oder gar nicht bezahlt werden können.<br />

Oie drei Beiträge weisen darauf hin, daß durch die aktuelle Entwicklung<br />

die Phase der 70er und 80er Jahre, in der sich auch für Frauen im Bereich sozialer<br />

Dienstleistungen große Chancen in Ausbildung und Beruf boten, leider als<br />

eine historische Ausnahme zu betrachten sein wird. Diese Erkenntnis nötigt uns<br />

zu fragen, welche strukturellen Momente es sind, die Frauenberufe zu unsiche-

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