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Raum schaffen, sich untereinander in einer angstfreien und geschützten Umgebung<br />

zu treffen, selbst offen sind für ihre Probleme und versuchen, ihnen zu<br />

helfen. Da<strong>bei</strong> ist wichtig für sie zu wissen, daß wir weder mit der Polizei noch<br />

mit der Ausländerbehörde zusammenar<strong>bei</strong>ten. Das gilt genauso für alle anderen<br />

Besucherinnen und Besucher unserer Beratungsstelle, insbesondere für alle Prosti<br />

tuierten.<br />

Neben unseren Pflichtaufgaben, die Geschlechtskrankheiten zu bekämpfen,<br />

indem wir sehr viel Öffentlichkeits- und Aufklärungsar<strong>bei</strong>t machen, sehen wir<br />

es als eine unserer wichtigsten Aufgaben an, mit den Prostituierten, mit<br />

HYDRA (Treffpunkt und Beratung für Prostituierte) und den Initiativen in<br />

Westdeutschland, gemeinsam Grundsatzprobleme wie Diskriminierung, unzureichende<br />

soziale Voraussetzungen und Perspektiven, ungerechtfertigte Kontrollen<br />

und daraus nachfolgende Maßnahmen auch grundsätzlich anzugehen. Dazu bedarf<br />

es politischen und sozialen Engagements, das dringend <strong>bei</strong> den Prostituierten,<br />

den Sozialar<strong>bei</strong>tern in den Beratungsstellen und anderen Frauen gemeinsam<br />

entwickelt werden muß.<br />

ANMERKUNGEN<br />

Dieser Beitrag stützt sich auf Erfahrungen, die in 15jähriger Ar<strong>bei</strong>t als Sozialar<strong>bei</strong>terin<br />

in der Beratungsstelle Berlin-Charlottenburg gewonnen wurden.<br />

Die Beratungsstelle bietet allen Prostituierten Untersuchungen und Behandlung<br />

von sexuell übertragbaren Krankheiten sowie Gespräche und Hilfen<br />

an. Wir Mitar<strong>bei</strong>terinnen haben in einem längeren Prozeß von Kontrolle und<br />

Zwangsmaßnahmen gegen Prostituierte Abstand nehmen können; dadurch entwickelte<br />

sich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis und entstanden enge<br />

Kontakte, <strong>bei</strong>des Voraussetzungen, um über die Frauen situationsgerecht zu<br />

berichten. Da wir selbst auch Zugang zu den Salons haben, können wir uns<br />

vor Ort informieren und den Frauen direkt anbieten, uns aufzusuchen.<br />

2 Die meisten thailändischen Frauen, die in Berlin der Prostitution nachgehen,<br />

kommen in die Charlottenburger Beratungsstelle. Durch die Mitar<strong>bei</strong>t<br />

eines Dolmetschers gelingt es uns zumindest ansatzweise, ihre Probleme<br />

nachzuvollziehen und ihnen zu helfen.

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