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- lJ.2 -<br />

Karin Gottschall<br />

ARBEITSMARKTPOLITIK FUR FRAUEN?<br />

ZUR TEILHABE ERWERBSLOSER FRAUEN AN<br />

ARBEITSBESCHAFFUNGSMASSNAHMEN<br />

Frauen sind bereits seit Jahren von den Schrumpfungs- und Umverteilungsprozessen<br />

der Erwerbsar<strong>bei</strong>t gravierend betroffen: Die Zahl der registrierten ar<strong>bei</strong>tslosen<br />

Frauen hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt und beläuft sich gegenwärtig<br />

auf über eine Million. 1 Trotz der in jüngster Zeit konstatierbaren<br />

leichten Beschäftigungszuwächse 2 ist die registrierte Frauenerwerbslosigkeit<br />

weiter überproportional gewachsen: Während die Männerar<strong>bei</strong>tslosigkeit von<br />

1981J. zu 1985 (Ende September) um ca. 2% abgenommen hat, ist <strong>bei</strong> den Frauen<br />

im selben Zeitraum ein Anstieg von mehr als 3% zu verzeichnen (vgl. ANBA Nr.<br />

3, 1986). Geschlechtsspezifische Ar<strong>bei</strong>tsmarktstrukturen und die spezifische<br />

Konstitution sozialer Absicherung in dieser Gesellschaft bewirken, daß der<br />

Ausschluß von bezahlter Ar<strong>bei</strong>t für Frauen besonders schnell zu sozialer Ausgrenzung<br />

führt (Stichwort: Neue Armut). Gegenwärtig sind _ ca. 30% der ar<strong>bei</strong>tslos<br />

gemeldeten Frauen länger als ein Jahr erwerbslos, ca. 40% haben keinen<br />

Anspruch auf Ar<strong>bei</strong>tslosenunterstützung (vgl. ANBA, ebenda); selbst diejenigen,<br />

die Leistungen vom Ar<strong>bei</strong>tsamt beziehen, sind häufig zusätzlich auf Sozialhilfe<br />

angewiesen (vgl. Welzmüller 1985, S. 329; Bahlsen u.a. 1981J., S. Ill, 1lJ.3).<br />

Gleichzeitig gilt unter den gegenwärtigen Bedingungen stärker als je zuvor,<br />

daß die Mehrzahl der Frauen auf eine eigenständige Absicherung ihres Lebensunterhalts<br />

bzw. Aufbringung des Familieneinkommens durch Erwerbsar<strong>bei</strong>t angewiesen<br />

ist.<br />

Die genannten Ausgrenzungsprozesse treffen nicht alle Frauen gleichermaßen.<br />

Ein wesentliches Moment der Strukturierung der Frauenerwerbslosigkeit<br />

liegt in der überproportionalen Betroffenheit von Frauen ohne berufliche bzw.<br />

mit nur geringer formaler Qualifikation (d.h. ungelernte Industrie- und Dienstleistungsar<strong>bei</strong>terinnen<br />

sowie Frauen mit einfacher verkaufs- und bürobezogener<br />

Qualifikation). Diese Gruppe umfaßt gegenwärtig mehr als die Hälfte der registrierten<br />

weiblichen Erwerbslosen (vgl. ANBA, a.a.O.). Im Unterschied zu formal<br />

höherqualifizierten erwerbslosen Frauen sind sie - in der Regel in Kombination<br />

mit weiteren sogenannten "einschränkenden" Merkmalen wie <strong>bei</strong>spiels-

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