Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 76 -<br />
ße der Gruppe und Umfang der Ar<strong>bei</strong>t nur eine halbe bis eine ganze Pauschale<br />
bewilligt wird. Bei einer halben Kostenpauschale aus dem Jahr 1983 hieß das<br />
ein monatliches Ar<strong>bei</strong>tgeberbrutto von 1490,- DM, von dem nach Abzug aller<br />
Abgaben ein Nettogehalt von ca. 980,- DM übrigblieb. Hier<strong>bei</strong> handelt es sich<br />
tatsächlich um einen Einheitslohn, denn nicht berücksichtigt sind: Alter, Kinder<br />
zahl und Familienstand, Ausbildung und Berufserfahrung sowie Urlaubsgeld<br />
und Weihnachtsgeld bzw. 13. Monatsgehalt. Durch das Fehlen eines Rechtsanspruchs<br />
auf Förderung werden die Projekte als Anstellungsträger gezwungen,<br />
stets nur befristete Ar<strong>bei</strong>tsverträge abzuschließen.<br />
Des weiteren werden die Projekte verpflichtet, keine Dequalifizierung<br />
nach unten zu betreiben, d.h. die Mitar<strong>bei</strong>terinnen müssen eine Mindestqualifikation<br />
entsprechend BA T V nachweisen. Da in den Proj ekten jedoch in den meisten<br />
Fällen weitaus höhere Qualifikationen vorhanden sind, wird die Kostenpauschale<br />
in der Argumentation des Senats als "Zuschuß" umdefiniert und die höheren<br />
Personalkosten den Projekten selbst aufgelastet. Daß diese Kosten von<br />
keinem der Projekte aufgebracht werden kann, liegt auf der Hand.<br />
Gerade der Überhang der hochqualifizierten Mitar<strong>bei</strong>terinnen hat den Senat<br />
veranlaßt, in zynischer Weise einigen Projekten einen bloßen "Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungscharakter<br />
für ar<strong>bei</strong>tslose Akademikerinnen" zu unterstellen, ohne auf<br />
di e jeweiligen Inhalte des Projekts einzugehen. Gleichwohl sollen die Projekte<br />
ein neues Verständnis von Ar<strong>bei</strong>t praktizieren, das nicht auf Erwerbstätigkeit<br />
verkürzt ist. Darin liegt schließlich die Crux der gesamten Auseinandersetzung<br />
zwischen den Frauen- und Alternativprojekten und dem CDU-Senat: der Forderung<br />
nach Schaffung und Bezahlung von sinnvollen Ar<strong>bei</strong>tsplätzen steht das<br />
konservati ve Ansinnen der Aktivierung unbezahlter, sogenannter "ehrenamtlich<br />
er" Ar<strong>bei</strong>t unerbittlich gegenüber.<br />
Zum aktuellen Stand der Selbsth.ilfeförderung<br />
Nach Ablauf der 3-Jahres-Frist (1986) wurden für die Weiterförderung einiger<br />
Projekte weitere 2,5 Mill. DM bereitgestellt. Für die Frauenproj ekte bedeutete<br />
die Übernahme in die sogenannte "Weiterförderung" eine weitere Verschlechterung<br />
ihrer ohnehin schon miserablen finanziellen Situation. So wurden von den<br />
2,5 Mill. ganze 400.000,- DM für 9 Frauenproj ekte ausgegeben und damit statt<br />
bisher 11 nur noch 5 1/2 Stellen bewilligt. Mit dieser Förderung sind die Frauenprojekte<br />
tatsächlich in ihrer Existenz bedroht. Auch für das Jahr 1987 konnte<br />
keine Verbesserung für die Projekte erreicht werden; gleichzeitig wird zum