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4. Salon prostitution<br />

Die sogenannte Salonprostitution (Clubs, Hostessenwohnungen) wird unter anderen<br />

Bedingungen ausgeübt. Die sexuellen Handlungen finden in einer Wohnung<br />

mit gemütlicher oder luxuriöser Atmosphäre statt; die Kundenwerbung läuft<br />

über Anzeigen oder Mundpropaganda; die Kontaktaufnahme erfolgt telefonisch.<br />

In Frankfurt gibt es ca. 250 solcher Salons.<br />

Viele Salons haben sich auf besondere sexuelle Praktiken spezialisiert,<br />

für die die Kunden von vornherein höhere Preise bezahlen. Im Durchschnitt liegen<br />

aber die Anfangspreise für Normalverkehr mit Schutz <strong>bei</strong> 50,- DM.<br />

Die Wohnungen werden oftmals durch sogenannte "Agenturen" angemietet,<br />

di e dann von den darin ar<strong>bei</strong>tenden Frauen Tagesmieten oder aber die Hälfte<br />

aller erzielten Einnahmen verlangen. In selteneren Fällen mietet eine Frau<br />

sei bst eine Wohnung an und ar<strong>bei</strong>tet allein oder mit ein, zwei Kolleginnen zusammen,<br />

die sich die Unkosten teilen. Hostessenwohnungen werden von den Vermietern<br />

immer höher veranschlagt als vergleichbare Wohnungen, die nicht zur<br />

Prostitution genutzt werden; daher entstehen Unkosten bis zu 4.000,- DM im<br />

Monat, manchmal sogar darüber. Anzeigenkosten sowie Telefon und Betriebsgebühren<br />

gehen immer zu Lasten der Frau. Wenn eine Frau nicht allein in einem<br />

Sal on ar<strong>bei</strong>tet, ist das Sicherheitsrisiko verhältnismäßig klein. Je mehr Frauen<br />

zusammen ar<strong>bei</strong>ten, um so kleiner das Risiko, aber auch um so höher die Unkosten<br />

(höhere Miet- und Anzeigenkosten, Telefongebühren etc.).<br />

Auch in der Salonprostitution haben sehr wenige Frauen einen klassischen<br />

Zuhälter. Trotzdem ist diese Form der Prostitution nur dann autonom in Ar<strong>bei</strong>tszeiten<br />

und -bedingungen, wenn eine Frau all eine in einer Wohnung ar<strong>bei</strong>tet.<br />

Bei mehreren Frauen ist die Ar<strong>bei</strong>tszeit durch Absprache oder Vorgabe<br />

geregelt, Ar<strong>bei</strong>tszeiten bis zu 14 Stunden pro Tag sind die Regel, 7 Stunden<br />

gelten als Teilzeit, der wöchentliche Gang zum Arzt für Geschlechtskrankheiten<br />

(GK) ist obligatorisch, und Atteste werden von den Besitzern oder Betreibern<br />

der Clubs verlangt. Durch das Zusammenar<strong>bei</strong>ten mehrerer Frauen verringert<br />

sich auch die Gefahr für die einzelne Frau. Hochgefährlich ist diese Form<br />

der Prostitution aber, wenn eine Frau allein ar<strong>bei</strong>tet, da sie dann der Freierwillkür<br />

völlig ausgeliefert ist.<br />

Das Risiko für die Gesundheit liegt in der Salonprostitution auf anderer<br />

Ebene, da meistens (trotz AIDS) noch immer ohne Schutz · gear<strong>bei</strong>tet werden

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