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Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Probleme und Bedürfnisse der<br />

Frauen, die sich als Selbständige etablieren. Sie sind heterogen, was die einzelnen<br />

Lebenssituationen, Berufswege, Qualifikationen und Interessen der Frauen<br />

betrifft, divers auch in der Frage, ob die Existenzgründung als freiwilliger Entschluß<br />

oder als ökonomischer Zwang zu werten ist.<br />

Vor dem Hintergrund häufiger Brüche in der Berufsbiographie von Frauen<br />

erscheint der Schritt in die Selbständigkeit als entscheidender Wendepunkt ihres<br />

Lebens, als Ubergang "von einer eher fremdbestimmten, kurzfristigen Lebensplanung<br />

zu einer längerfristigen, selbstbestimmten Lebensplanung" (Assig/Gather/Hübner<br />

1986, S. 39). Der Erfolg ist problematisch aufgrund der oftmals<br />

geringen formalen Qualifikationen, die Frauen vorweisen können. Da Qualifikationen<br />

und Berufserfahrungen wesentliche Kriterien <strong>bei</strong> der Vergabe von<br />

Krediten bilden, frauenspezifische Qualifikationen dagegen, wie z.B. in der<br />

Familienar<strong>bei</strong>t erworbene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen, aus dem<br />

Bewertungsraster herausfallen, haben es die Frauen schwer, in ihren Gründungsabsichten<br />

und Betriebskonzeptionen von Beratungsinstitutionen ernst genommen<br />

zu werden und positive Entscheidungen <strong>bei</strong> Kreditanträgen zu bewirken.<br />

Frauen, die sich selbständig machen, gründen zumeist Klein- oder Kleinstunternehmen,<br />

und zwar schwerpunktmäßig im Bereich des Einzelhandels, speziell<br />

in "frauentypischen" Bereichen wie <strong>Text</strong>il! Bekleidung, Schuhe/Leder, Kosmetik,<br />

Lebens-<br />

und Genußmittel und im Dienstleistungsgewerbe (vor allem in<br />

der Körperpflege und im Bürobereich). Eine zunehmende Tendenz von weiblichen<br />

Existenzgründungen läßt sich des weiteren im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

beobachten (vgl. hierzu W loch/ Ambos 1986; Schiller 1986).<br />

Die Konzentration auf "frauentypische" Bereiche ist auf die spezifischen<br />

Qualifikationen und beruflichen Vorerfahrungen von Frauen rückführbar • Es<br />

sind zudem Branchen, wo kein hoher Kapitaleinsatz erforderlich ist. Da Frauen<br />

in der Regel über geringe finanzielle Mittel verfügen, dominiert <strong>bei</strong> weiblichen<br />

Existenzgründungen der Aufbau von Ein-Personen-Betrieben. Diese Bedingungen<br />

führen häufig dazu, daß Frauen von zinsgünstigen Starthilfen und staatlichen<br />

Maßnahmen zur Förderung von Existenzgründungen ausgeschlossen bleiben.<br />

Bei öffentlichen Förderhilfen wird davon ausgegangen, daß die selbständige<br />

Tätigkeit eine gewisse Größenordnung erreichen muß, damit<br />

auf Dauer ein hinreichendes Einkommen ermöglicht wird. Nach den<br />

Förderrichtlinien muß es sich da<strong>bei</strong> um einen nachhaltig tragfähigen<br />

Vollerwerb handeln (vgl. Schiller 1986, S. 7). Kleinstunternehmen,<br />

deren Startkapital (Eigen- und Fremdkapital) zumeist <strong>bei</strong> 10.000 DM

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