Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 53 -<br />
Christiane Eiche<br />
DEN MANGEL INNOVATIV NUTZEN?<br />
ARBEITSBESCHAFFUNGSMASSNAHMEN IN FRAUENPROJEKTEN<br />
Autonome Frauenproj ekte, die vor allem im Sozial-, Kultur-, Beratungs- und<br />
Bildungsbereich tätig sind, leisten überaus notwendige und nützliche Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Als Beispiele für Hamburg seien genannt: die BIFF's (Beratungs- und Informationsstellen<br />
für Frauen), die Frauenhäuser, das Frauenbildungszentrum,<br />
die EFA (Erwerbslose Frauen Altona) und das Projekt "Frau und Ar<strong>bei</strong>t", alles<br />
Initiativen, die seit mehreren Jahren Angebote "von Frauen für Frauen" organisieren<br />
und Frauen in den unterschiedlichsten Lebenslagen beraten und unterstützen.<br />
Zunehmend verweisen die Hamburger Behörden auf die Angebote der<br />
Gruppen und schicken aus ihren eigenen Beratungsstellen Frauen dorthin. Durch<br />
die Ar<strong>bei</strong>t der Projekte werden soziale Handlungsbedarfe nachgewiesen und<br />
aufgegriffen, die eigentlich Pflichtaufgaben von Behörden wären oder deren<br />
Durchführung durch freie Träger zumindest vom Staat bezahlt werden müßte.<br />
Dies geschieht jedoch, was die Ar<strong>bei</strong>t der Frauenproj ekte betrifft, nur in geringem<br />
Umfang. Die Ar<strong>bei</strong>t ist für den Staat billig oder sogar kostenlos, die Projekte<br />
"leben" von viel unbezahlter, sogenannter ehrenamtlicher Ar<strong>bei</strong>t. Die<br />
Anerkennung der Behörden führt bisher kaum zu einer finanziellen Absicherung<br />
über den Hamburger Haushalt. Von den Frauenprojekten erhalten nur vier eine<br />
Regelförderung aus Landesmitteln. Laut Aussage des Senats soll auch mittelfristig<br />
keine weitere Frauengruppe laufend aus Haushaltsmitteln finanziert werden,<br />
obwohl Frauenpolitik in Hamburg nach Bürgermeister von Dohnanyi ein<br />
"Prioritätsbereich der Senats politik " ist. 1 Die anderen Initiativen finanzieren<br />
sich über einmalige Sondermittel aus den Bezirks- und Landesbehörden, aus<br />
Spenden, aus Privatgeldern der Gruppenmitglieder und/oder - neuerdings zunehmend<br />
- über Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen (ABM).<br />
AB-Maßnahmen wurden für Frauenprojekte attraktiv, nachdem der Hamburger<br />
Senat für 1983 ein 100-Mio.-Mark-ABM-Programm verabschiedete - 1987<br />
werden es 190 Mio. sein -, mit dem der Massenerwerbslosigkeit in der Hansestadt<br />
begegnet werden soll. Bei der Beschreibung der Einsatzbereiche für die<br />
Maßnahmen erwähnt die entsprechende Senatsdrucksache ausdrücklich auch die