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en leiden hier unter erheblichen Unterleibsbeschwerden und sind nur unzureichend<br />
vor Schwangerschaften geschützt.<br />
3. Perspektiven<br />
Die geschilderten Mißstände, unter denen ausländische Frauen leben, wenn sie<br />
hier der Prostitution nachgehen, verdeutlichen, daß diese Ar<strong>bei</strong>t insbesondere<br />
der thailändischen Frauen keinerlei Chancen hat, eine Erwerbsmöglichkeit in<br />
einem geschützten Rahmen und mit der größtmöglichen Sicherheit für körperliche<br />
und psychische Unversehrtheit zu werden. Trotzdem streben die meisten<br />
der thailändischen Frauen einen längeren Aufenthalt an, um die entstandenen<br />
Schulden decken und auch weiterhin Geld nach Thailand schicken zu können.<br />
Daz u reicht in der Regel der 3monatige Touristenaufenthalt nicht aus. Sie bleiben<br />
ill egal hier, in der Hoffnung, von der Polizei nicht erfaßt zu werden, oder<br />
sie streben die Heirat mit einem deutschen Mann an. Letzteres wird auch als<br />
eine mögliche Zukunftsperspektive gesehen. Eine thailändische Prostituierte hat<br />
in ihrer Heimat keine Chancen, geheiratet zu werden. Mit einer Heirat hier<br />
erhoffen sich viele Frauen ein gesichertes Leben und die Möglichkeit, ihre<br />
Familien in Thailand weiterhin unterstützen zu können. Das ist in den meisten<br />
Fällen unrealistisch. Selbst wenn sie heiraten, sind die Ehemänner selten bereit,<br />
eine Familie in Thailand mitzuernähren und erlauben ihren Frauen auch<br />
nicht mehr, der Prostitution nachzugehen.<br />
Von einem besseren, angenehmeren Leben träumen Menschen, die in ihrer<br />
Tätigkeit unterdrückt und ausgebeutet werden. Bei den meisten Prostituierten<br />
kommt noch das Bewußtsein hinzu, einer von der Gesellschaft verachteten Erwerbstätigkeit,<br />
der sogenannten "gewerblichen Unzucht", nachzugehen. Für die<br />
Frauen ist es sehr schwer, entweder die Prostitution für sich zu bejahen bzw.<br />
sie als eine von vielen Möglichkeiten zur Unterhaltssicherung anzusehen oder<br />
aber den Ausstieg zu finden.<br />
So komme ich zum Schluß noch einmal auf die Initiativen von und mit Prosti<br />
tuierten zurück, in denen ich die einzige Möglichkeit sehe, eine Verbesserung<br />
für die Frauen in Gang zu bringen. Bei den ausländischen Frauen kann<br />
dies nur bedeuten, ihnen die Zeit ihres Aufenthalts in der Bundesrepublik zu<br />
erleichtern. Wir versuchen dies in unserer Beratungsstelle, indem wir ihnen