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I.: Ja. Im Jahr 1978 hast Du also in Konstanz habilitiert. Das war vor neun<br />

Jahren. Dann das Heisenberg-Stipendium. Seitdem bist Du mehr oder weniger<br />

als freischaffende Wissenschaftl erin oder als Selbständige tätig?<br />

L. : Ja, wie gesagt, bis 1984 hatte ich diese Forschungsprofessur • Da war ich<br />

schon ziemlich selbständig, ich wurde gut bezahlt. Ich konnte selbständig<br />

ar<strong>bei</strong>ten und kriegte dafür quasi ein Gehalt. Das war eine tolle Zeit.<br />

L: Das war ein regelrechter Ar<strong>bei</strong>tsvertrag als wissenschaftliche Mitar<strong>bei</strong>terin?<br />

L.: Das kann man so sagen. Also ja.<br />

Das Stipendium kriegten nur ganz wenige, die Voraussetzungen waren ja<br />

sehr scharf: Nicht älter als 33 und habilitiert sollte frau oder man sein. Es<br />

war quasi eine Belohnung für das, was vorher gel eistet worden war . Es<br />

wurde wohl davon ausgegangen, daß das so intensive Forschungspersönlichkeiten<br />

werden, daß sie natürlich immerzu fleißig forschen. Nachweisen<br />

mußte ich nur nach drei Jahren einen Bericht. Davon hing dann die Verlängerung<br />

ab, und die habe ich auch bekommen. Aber die war sowieso mehr<br />

oder weniger automa!isch. Das war also für fünf Jahre geplant. Das war<br />

damals ein HiIfsprogramm. Das läuft immer noch - ja, um den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs an der Uni oder für die Uni zu erhalten - weil Stellen ja<br />

ni cht da waren. Damit die Leute nicht in die USA abwandern und auch<br />

ni cht verzweifeln. Ich habe das dann eben etwas zweckentfremdet. Ich<br />

habe in der Zeit dann feministische Linguistik gemacht und Frauenforschung<br />

und diese biographische Forschung. Das hast Du ja so ein bißchen<br />

mitgekriegt. Da ich ja machen konnte, was ich wollte, habe ich das einfach<br />

auch gemacht. Das war nicht so im Sinne der Stipendiengeber. Aber, ja, ich<br />

fand das eben einfach sehr gut so.<br />

Und richtig stellungslos oder ar<strong>bei</strong>tslos ••• Ich würde sagen, ich bin weder<br />

ar<strong>bei</strong>tslos noch erwerbslos. Der beschönigende Ausdruck ist eben: freiberuflich.<br />

Das sagen die Leute auch lieber als ar<strong>bei</strong>tslos. Ich bin freiberuflich,<br />

weil ich an der Uni keine Stelle bekomme. Beworben habe ich mich seit<br />

1976 ungefähr auf 100 Stellen oder mehr.<br />

L: Waren das Professuren oder auch andere Stellen?<br />

L. : Professuren und Forschungsstellen, z.B. <strong>bei</strong>m Institut für Deutsche Sprache.<br />

Dort hatten sie ein Grammatikprojekt für neun Jahre, und da habe ich mich<br />

1984 beworben. Da wollten sie mich auch nicht.<br />

L:<br />

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