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kaum jemals erfüllt haben. Sie bewirken jedoch die Konzentration der Prostitution<br />

auf relativ kleine Gebiete und fördern die Ausbeutung der Prostituierten<br />

du rch Bar- und Bordellbesitzer sowie Zuhälter. Sie dienen somit auch keineswegs<br />

der Bekämpfung der sogenannten Begleitkriminalität, sondern sind vielmehr<br />

eine ihrer Ursachen.<br />

Wesentliches Mittel zur Reglementierung der Prostitution ist nach wie<br />

vor das bereits erwähnte Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten,<br />

das die Verpflichtung zu regelmäßigen Gesundheitskontrollen der Prostituierten<br />

enthält. Die Handhabung dieses Gesetzes dient auch heute noch der Repression<br />

gegen Prostituierte, womit die eingangs genannten Argumente der<br />

Abolitionistinnen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Da dieses Gesetz<br />

di e Verantwortung einseitig den Prostituierten zuschiebt, fördert es zugleich<br />

das in gesundheitlicher Hinsicht verantwortungslose Verhalten von Freiern.<br />

Gerade im Hinblick auf die zunehmende Ausbreitung von Aids entsteht hierdurch<br />

eine besondere Gefährdung der Prostituierten.<br />

Zur rechtlichen und sozialen Absicherung der Prostituierten sowie zum<br />

Abbau der allgemeinen gesellschaftlichen Diskriminierung fordern die Prostituiertenprojekte<br />

daher:<br />

1. Aufhebung jeglicher Registrierung, Reglementierung und Kontrolle von Prosti<br />

tuierten.<br />

2. Anerkennung der Prostitution als Dienstleistung mit allen daraus resultierenden<br />

Rechten.<br />

3. Staatliche Förderungsmaßnahmen für Frauen, die aus der Prostitution aussteigen<br />

wol len.<br />

3. Nationale und internationale Aktivitäten<br />

Um diese Forderungen zu verwirklichen und eine gesellschaftliche Veränderung<br />

zu erreichen, ist jedoch eine Solidarisierung der Betroffenen wesentliche Voraussetzung.<br />

Hier<strong>bei</strong> hat sich die Ar<strong>bei</strong>t von "Hydra" bisher als erfolgreich erwiesen.<br />

Unserem Beispiel folgend, gründeten sich weitere Prostituiertenprojekte<br />

wie z.B. "Huren wehren sich gemeinsam (H WG)" in Frankfurt und "Rotstift" in<br />

Stuttgart. Außerdem gibt es in mehreren Städten Bestrebungen zur Gründung<br />

weiterer Selbsthilfegruppen.

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