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angekreuzt werden, ob sie Ar<strong>bei</strong>tnehmer/in, Beamt/er/in, Schüler/in, Student/in,<br />

Hausmann oder -frau sind, Pensionär/in, Rentner/in, Ar<strong>bei</strong>tslos/e/er<br />

oder eben Freiberufler/in. Die Palette zeigt es: Reinriechen darf jede/r einmal,<br />

die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, die Begabung wird' s<br />

schon richten, und die Fortbildung wird gespart. Eine fortlaufende Qualifizierung,<br />

die auch außerhalb der viel gerühmten und zugegeben wichtigen Praxis<br />

nötig wäre, findet in der Wirklichkeit und zugänglich für viele Freie nicht<br />

statt.<br />

3. Intermezzo<br />

Die öffentlich-rechtlichen Regionalstudios brauchen Freie, die sich vor Ort<br />

auskennen und ständig präsent sind. Ihr Kontakt mit dem Studio und den Redakteuren<br />

ist daher relativ fest, sie nehmen an den Redaktionskonferenzen teil<br />

und sind auch sonst häufig anwesend. Die "Einstellung" einer Freien erfolgt in<br />

der Regel durch den Chef, den Studioleiter oder seinen Stellvertreter. Das ist<br />

nichts Ungewöhnliches, es ergeht auch Männern so. Doch wir haben erlebt, daß<br />

sich der Studioleiter neben den üblichen Fragen nach Ausbildung, journalistischen<br />

Vorerfahrungen und Themenschwerpunkten auch lebhaft nach der privaten<br />

Situation der zukünftigen Mitar<strong>bei</strong>terinnen erkundigte. Seiner Ansicht nach,<br />

so erfuhren wir, haben Frauen kaum Chancen, sich hausintern zu etablieren. Da<br />

er<br />

aber die ortsverbundene, zuverlässige Mitar<strong>bei</strong>terin braucht, ist sein Ideal<br />

die "versorgte" Freie, z.B. eine ar<strong>bei</strong>tssuchende Journalistin, die mit einem<br />

Studienrat verheiratet ist. Das verspricht Kontinuität und wenig Konflikte, weil<br />

aufgrund der "nebenberuflichen" Beschäftigung mit Profilierung und Ar<strong>bei</strong>tsansprüchen<br />

kaum zu rechnen ist. Bändelt eine Freie dann doch mit anderen Redaktionen<br />

der Anstalt - in diesem Fall im WDR -. an, so hört sie in der täglichen<br />

Redaktionskonferenz Sätze wie "Die hat übrigens gestern einen ausgezeichneten<br />

Beitrag in der und der Sendung gehabt". Damit wird Anerkennung<br />

zwischen Neid und Verwunderung ausgedrückt, gleichzeitig aber auch eine Maßregelung<br />

für den ungebührlichen Versuch, sich überregional einen Namen zu<br />

machen.<br />

Unserer Einschätzung nach korrespondiert der Einsatz der freien Journalistinnen/<br />

Autorinnen mit den Aufgabengebieten der festangestellten Redakteurinnen.<br />

Demnach dürften sie in den Kultur- und Familienredaktionen und in den

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