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l<br />

und Wissenschaftlerinnen betrachtet, die nur für die Wissenschaft da sind,<br />

und auf der anderen Seite diejenigen, die auch Familie haben.<br />

L. : Ja, ich glaube, das ist ja auch ein großer Verzicht. Denn die haben ja immerhin<br />

die Kinder . Das ist ja auch eine sehr schöne Lebensbereicherung.<br />

Ich würde sagen, die Lebensbereicherung durch Kinder, durch Menschen<br />

oder durch Forschung, das läßt sich auch durchaus gegeneinander aufwiegen.<br />

Denn, wie gesagt, wenn die Kinder groß sind, dann können sie sich ja<br />

auch wieder ganz der Wissenschaft widmen. Wenn sie wollen. Aber viele<br />

wollen das ja überhaupt gar nicht. Wer will das denn schon? Denn so viele<br />

si nd das doch überhaupt gar nicht, die so leben möchten, und überhaupt,<br />

ich glaube, ich bin da wirklich ziemlich extrem. Ich bin eben eine Intellektuelle.<br />

Es hat mir schon immer am meisten Spaß gemacht, mir etwas auszudenken.<br />

Während meine Schwester <strong>bei</strong>spielsweise dazu überhaupt keine Lust<br />

hat. Sie ist glücklich, mal irgendetwas zu machen, aber nicht so intensiv,<br />

und um so intensiver ist sie an ihren Kindern interessiert. Ich finde das<br />

auch ganz toll. Da gibt es doch einfach auch ganz verschiedene Persönlichkeiten!<br />

Bloß die Männer, die haben ihre Kinderliebe noch nicht so ganz<br />

entdeckt. Ja, und eine andere Alternative wäre natürlich öffentliche Erziehung.<br />

Dann gäbe es nicht das Zwei-Klassen-System. Also viel mehr Tagesschulen,<br />

Kinderkrippen usw. Das ist ja unglaublich, was die Frauen die ganze<br />

Zeit leisten, ohne Bezahlung. Es würde alles zusammenbrechen, wenn sie<br />

streiken würden. Ja, wirklich alles.<br />

L: Das stimmt. Ja.<br />

L. : Die gesamte Krankenpflege, Altenpflege, Altenversorgung. 95%, habe ich<br />

mal gelesen, in der Altenversorgung findet zu Hause statt.<br />

L: Oder auch ehrenamtlich, nicht?<br />

L. : Ja.<br />

I. : Was meinst Du, wie die Rückwirkungen der derzeitigen Beschäftigungssituation<br />

von Wissenschaftlerinnen auf den wissenschaftlichen - vor allem<br />

auch weiblichen wissenschaftlichen - Nachwuchs sind?<br />

L. : Katastrophal! Das fängt <strong>bei</strong>m Studi um an. Streichung von BAföG und all so<br />

Sachen. Also, als ich Abitur gemacht habe, da war das Abitur immerhin<br />

Garantie dafür, daß ich studieren konnte, was ich wollte. Das ist ja jetzt<br />

überhaupt nicht mehr so. Die Promotion war 1972 auch noch eine gute Garantie<br />

für einen guten Ar<strong>bei</strong>tsplatz, obwohl es allmählich auch schon etwas<br />

schlechter wurde. Die Habilitation war da mals, Anfang der 70er Jahre,

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