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I.: Kannst Du noch einmal ein bißchen mehr beschreiben, was für Tätigkeiten<br />

Du in der Zeit nach Deinem Heisenberg-Stipendium ausgeübt hast? In welcher<br />

Art von Beschäftigungsverhältnissen und für welche Zeiträume warst<br />

Du jeweils tätig?<br />

L: Ich hatte einige Lehrstuhlvertretungen schon während des Heisenberg-Stipendiums,<br />

dreimal hier in Hannover. Also eine Vertretung einer C3-Professur<br />

in Germanistik und zwei Vertretungen eines Lehrstuhls in Anglistik.<br />

Dann hatte ich in Duisburg noch eine C3-Vertretung in Germanistik und<br />

eine Gastprofessur in Illinois an der Universität Urbana/Champaign, eine<br />

Vortragsreise durch die USA, so die berühmtesten Universitäten Princeton,<br />

Stanford, Berkeley bis Alaska, weil ich die Einzige bin, die feministische<br />

Linguistik des Deutschen macht. Also die Senta Trömel-Plötz, meine Kollegi<br />

n, sie macht Gesprächsanalyse. Speziell zum Deutschen ar<strong>bei</strong>tet sie nicht.<br />

Das ist natürlich in den USA sowieso sehr gut vertreten. Ich bin eingeladen<br />

worden von der Berufsvereinigung der Germanistinnen, die da über das ganze<br />

Land verteilt sind und an ihren jeweiligen Universitäten die Vorträge<br />

organisieren. Daher habe ich in den USA ziemlich gute Kontakte und bin da<br />

auch sehr oft zu Vorträgen und auch zu Forschungsaufenthalten. Also das<br />

waren so die universitären Kontakte in der Bundesrepublik. Wie gesagt,<br />

di ese paar Vertretungen - aber dann auch etliche Vorträge, die meisten die<br />

AStA-Frauen organisieren, aber hin und wieder auch männliche Kollegen.<br />

1.: Und sonst außerhalb der Uni?<br />

L: Ein Riesenvortragsprogramm im gesamten bundesdeutschen Kulturbetrieb.<br />

Es ist mir damals erst aufgegangen, was das für ein Netz ist. Es besteht<br />

großes Interesse an Referentinnen und <strong>bei</strong> der Frauenbewegung sowieso an<br />

feministischen Themen. Ist ja klar! Aber auch so etwas wie die katholische<br />

Kirche oder Freidenker in der Schweiz, eine merkwürdige Organisation. Ja,<br />

und <strong>Text</strong>er und so, die da an ihrem Ort einfach mal ihre Progressivität<br />

kundtun wollen, laden sich also eine Feministin ein mit einem Professorinnentitel,<br />

und die zahlen nicht schlecht. Davon kann ich ganz gut leben. Ja,<br />

im Moment kann ich sogar von meinen Glossen leben, die ich schreibe. Deshai<br />

b auch diese Sache mit dieser Sei bstausbeutung, daß ich also die Lehraufträge<br />

ablehne. Wenn ich mich einen Tag hinsetze und zwei Glossen<br />

schreibe, dann verdiene ich dassel be wie mit so einem Lehrauftrag, und ich<br />

habe natürlich viel mehr Spaß daran. Also ich kann bescheiden leben von

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