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oder in den USA. Neuere Berichte und Forschungen machen deutlich, daß die<br />

Ausländer nicht nur als abhängige Ar<strong>bei</strong>tnehmer, sondern auch als Selbständige<br />

tätig sind und damit als Ar<strong>bei</strong>tgeber auftreten (Bericht zur Ausländerbeschäftigu<br />

ng 1986, Sen 1986, Blaschke/Ersötz 1986, Autorengemeinschaft 1983). Die<br />

amtlichen Daten dafür fehlen noch, und es ist zu bedauern, daß auch die neueste<br />

Repräsentativuntersuchung von 1985 (1986) wie die früheren (1981 und<br />

1973) kaum Daten über sel bständige Ausländer bietet. Selbständigkeit ist nur<br />

als "Zukunftsplan" erwähnt, wo<strong>bei</strong> etwa 8% Ausländer (5% unter Frauen) planen,<br />

sich selbständig niederzulassen.<br />

Trotz einer Verbesserung der rechtlichen Situation der Ausländer seit<br />

1980 (nur noch ein Viertel von ihnen besitzt eine befristete Aufenthaltserlaubnis),<br />

verfügt nur ein kleiner Anteil der Ausländer über eine Aufenthaltsberechtigung.<br />

Nach den Angaben der Repräsentativuntersuchung von 1985 ist der Anteil<br />

der Ausländer, die eine Aufenthaltsberechtigung haben, seit 1980 zehnfach<br />

gestiegen (von 2,3% auf 23,3%). Nach Angaben des Bundesministeriums für Ar<strong>bei</strong>t<br />

von 1985 besaßen nur 10,9% der Ausländer eine Aufenthaltsberechtigung<br />

und ca. 40% eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Ob aber 10% oder knapp<br />

ein Viertel, diese Zahlen sind niedrig angesichts der Tatsache, daß viel mehr<br />

Ausländer die Voraussetzungen für die Erteilung einer Aufenthaltsberechtigung<br />

erfüllen. Vermutlich haben Ausländer oft keine genaue Kenntnis ihrer rechtlichen<br />

Situation und nehmen ihre Rechte nicht in Anspruch.<br />

Da sich die Anzahl der Ausländer, die eine Aufenthaltsberechtigung besitzen,<br />

ebenso wie die Anzahl derer, die in der Lage sind, sie zu erlangen, erheblich<br />

erhöht hat, ist zu erwarten, daß in Zukunft mehr Ausländer ihre Chance<br />

als Sel bständige nutzen werden. Hinzu kommt auch die Tatsache, daß mehr und<br />

mehr Ausländer dazu tendieren, sich in der Bundesrepublik niederzulassen. Aufgrund<br />

ihrer rechtlich besser abgesicherten Situation sind sie eher bereit, das<br />

Risiko, das mit einer selbständigen Tätigkeit verbunden ist, in Kauf zu nehmen.<br />

Der Anwerbestop der westlichen Aufnahmeländer 1974 hat die Niederlassung<br />

der Ausländer in diesen Ländern verstärkt: die ehemals nur auf Zeit angeworbenen<br />

Ar<strong>bei</strong>ter bleiben. Für einige bedeutet es gleichzeitig eine Stabilisierung<br />

ihres Aufenthaltes, eine rechtliche Sicherung. Viele aber sind von der<br />

Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit betroffen oder bedroht, als Folge der wirtschaftlichen Krise<br />

und der industriellen .Restrukturierung. Hinzu kamen, auch mit der Absicht zu<br />

bleiben, weitere Gruppen der ausländischen Bevölkerung: Familienangehörige,

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