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- 241 -<br />

Aber zurück zu den Freien in den Medienbetrieben. Grundsätzlich sind<br />

von der "ungeschützten" Ar<strong>bei</strong>tssituation sowohl Männer als auch Frauen betroffen.<br />

Trotz aller Rufe nach höherer sozialer Sicherheit gibt es nach wie vor<br />

Freie, die frei bleiben wollen, weil dieser Weg besser mit ihrer Lebens- und<br />

Berufsauffassung übereinstimmt als eine Festanstellung. Andererseits gibt es<br />

Freie, die die freiberufliche Tätigkeit ausschließlich als Vorstufe zu einer<br />

Festanstellung sehen, da sie ein gesichertes und geregeltes Berufsleben vorziehen.<br />

Die Vielfalt der freien journalistischen Tätigkeiten und deren Kombination<br />

schafft also viele unterschiedliche und manchmaJ auch kaum zu vergleichende<br />

Situationen. Darüber hinaus erlebt jede/r Freie die eigene Lage subjektiv anders.<br />

Je stärker die Erwartungshaltung an das Berufsleben mit dem Streben<br />

nach sozialer Sicherheit verknüpft ist, desto "ungeschützter" wird die/der Freie<br />

das eigene Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis im Vergleich zu den Festangestellten empfinden.<br />

Je weniger die Freien ihre journalistische Ar<strong>bei</strong>t auf nur eine einzige Redaktion<br />

oder auf einen bestimmten Themenschwerpunkt konzentrieren, und je mehr<br />

es ihnen gelingt, programm- und medienübergreifend zu ar<strong>bei</strong>ten - was Festangestellte<br />

nur in Sonderfällen können -, desto wen!ger tragen sie ihr "ungescbütztes"<br />

Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis als tägliches Lebens- und Leidensproblem mit sich<br />

herum. Für die "Stars" unter den Freien, die so gefragt sind, daß sie mit<br />

Höchstgagen und Honoraren mehr verdienen als die Festangestellten, stellt sich<br />

die Frage nach "geschützten" Ar<strong>bei</strong>tsverhältnissen überhaupt nicht. Aber das<br />

trifft nur auf wenige zu. Problematisch ist die Ar<strong>bei</strong>tssituation der Freien, die<br />

trotz Qualifikation, Leistung und Erfolg mit ihrer Ar<strong>bei</strong>t ihren Lebensunterhalt<br />

nur unzureichend sichern können. Der Wunsch nach einer gesicherten Festanstellung<br />

ist ihnen nicht zu verdenken. Und schließlich gibt es Ar<strong>bei</strong>tssituationen<br />

für Freie, <strong>bei</strong> denen überhaupt nicht mehr einzusehen ist, warum sie im Vergleich<br />

mit den Festangestellten in weniger "geschützten" Ar<strong>bei</strong>tsverhältnissen<br />

ar<strong>bei</strong>ten. Die Ar<strong>bei</strong>t mancher Freier ist innerbetrieblich so stark eingebunden,<br />

daß sie mit der Ar<strong>bei</strong>t der Festangestellten identisch ist. Die Medienbetriebe<br />

stellen aber in einigen Fällen keine Personalmittel für eine Planstelle zur Verfügung,<br />

um diese ar<strong>bei</strong>tnehmerähnlichen Freien fest einzustellen.<br />

Alles in allem erfordert die freie journalistische Tätigkeit eine hohe Berufsmobilität,<br />

fachliche Qualifikation, kreatives, analytisches und nicht zuletzt<br />

leistungsorientiertes Denken und ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen.<br />

Der Konkurrenzdruck unter der "stillen Reservearmee", wie die Freien oft ge-

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