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Sind die Computer nicht von einem Auftraggeber gestellt, sondern Eigenanschaffungen,<br />

stehen der Preis, die kurzfristige Finanzierbarkeit, im Vordergrund.<br />

Moderne Geräte, die relativ schnell mit gutem Bild und umfangreichem<br />

Programm bestmögliche Ar<strong>bei</strong>tsergebnisse erzielen, sind teuer. Die von den<br />

Frauen eingesetzten Geräte unterer bis mittlerer Preisklasse ohne größere<br />

Anbaumöglichkeiten benötigen auch von der Gerätetechnik her mehr Zeit, d.h.<br />

mehr Ar<strong>bei</strong>t für weniger Geld. Diese Planung ohne zukünftige Expansionsmöglichkeiten<br />

ist schon in der Geräteausstattung verankert. Demgegenüber setzt<br />

der Erhalt der Qualifikation Vertrautheit mit der Bedienung der neuesten Gerätetechnik<br />

und Kenntnisse der Aussteuerung entwickelter Funktionen am Gerät<br />

vo raus. Der zu erwartende negative Kreislauf - geringes Einkommen, lange<br />

Abschreibezeiten der Geräteausstattung, steigende Standards der Auftraggeber<br />

bezüglich der Qualität der Ar<strong>bei</strong>tsergebnisse, die wiederum neue Geräteausstattung<br />

erfordern, Verschuldung bzw. geringes Einkommen - macht eher Ar<strong>bei</strong>tsverdichtung<br />

<strong>bei</strong> gleicher Entlohnung als Erhalt oder Erhöhung der Qualifikation<br />

wahrscheinlich. Während es sich <strong>bei</strong> den ausgelagerten Ar<strong>bei</strong>tsaufgaben<br />

in aller Regel um Teiltätigkeiten handelt, die allerdings von relativ einfachem<br />

bis zu hohem Qualifikationsniveau reichen, verbleiben die anspruchsvolleren,<br />

umfassenderen Tätigkeiten, die auch die kollegiale Zusammenar<strong>bei</strong>t erfordern,<br />

im Betrieb. Reduzierte Teiltätigkeiten, etwa von <strong>Text</strong>erfasserinnen, zeichnen<br />

si ch durch Monotonie, Hetze und Streß aus , Belastungen, di e keine Entsprech<br />

ung in der EntlOhnung finden. Demgegenüber sind Berufsausbildung, Berufserfahrung<br />

und genaue Kenntnis der betrieblichen Abläufe Voraussetzungen <strong>bei</strong><br />

der Einstellung der Betriebe, sind Momente ihrer Rekrutierungsstrategie. Sie<br />

sind Teil der Ar<strong>bei</strong>tsgestaltung zuhause und setzen im Ar<strong>bei</strong>tsergebnis genau an<br />

der betrieblichen Produktionsverar<strong>bei</strong>tung an. Diese Kenntnisse sind nicht theoretisch<br />

zu vermitteln, weshalb sich diese Qualifikationen mit der Dauer der<br />

vom Betriebsgeschehen isoliert ar<strong>bei</strong>tenden Telear<strong>bei</strong>terinnen vernutzen. Handelt<br />

es sich <strong>bei</strong> diesem Qualifikationsverl ust um eine notwendige Folge der<br />

Erwerbsar<strong>bei</strong>t im Haus oder nur um eine frauenspezifische Orientierungslosigkeit<br />

ihrer Berufsbiographien oder um das Problem des "weißen Flecks" in der<br />

Infrastruktur und der Interessenvertretung?<br />

Wenden wir uns zur Überprüfung dieser Frage den männlichen Koll egen<br />

zu. In den gleichen Berufsfel dern (<strong>Text</strong>erfassung, Übersetzung, Programmierung)<br />

nu tzen sie privaten Wohnraum deutlich anders aus. Bei annähernd gleichen<br />

Wohnungsgrößen und gleicher Raumaufteilung ist ihnen die Reservierung eines

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