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zepten, auf ihre Person abgestimmten Verhandl ungsstrategien, gegenseitiger<br />

Hilfe und viel Eigenleistung begegnen.<br />

Die Mühe, die es kostet, die Hürden zur Seite zu räumen, verschwindet<br />

hinter dem Bild der strahlenden und erfolgreichen Selbständigen, die uns in der<br />

Zigarettenreklame, der Bankenwerbung und den Frauenzeitschriften entgegentritt.<br />

Diese Werbung ist eine problematische Begleiterscheinung des Gründungsbo<br />

oms: Es wird die Illusion geweckt, daß nichts einfacher sei, als sich selbständig<br />

zu machen. Manchmal gibt es da<strong>bei</strong> ein paar dürftige Tips - unerwähnt<br />

bleiben aber die Pleiten, die Probleme, die Anstrengungen. Für viele Frauen,<br />

di e Kontakt mit uns aufnehmen, ist es schwer verständlich, daß eine gründl iche<br />

Betriebsplanung einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten in Anspruch nimmt. Angeregt<br />

durch die glanzvollen Beispiele aus den Illustrierten, gehen sie stattdessen<br />

da von aus, im Schnellverfahren einen existenzsichernden Ar<strong>bei</strong>tsplatz realisieren<br />

zu können. Hier ist eine verstärkte Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t notwendig, die auf<br />

die Gefahren unvorbereiteter Betriebsgründungen hinweist: ohne Qualifikation<br />

ist jede und jeder schon <strong>bei</strong> der Gründung mit einem Bein wieder draußen. Das<br />

bedeutet aber auch, ein entsprechendes breitgestreutes Bildungs- und Beratungsangebot<br />

zu schaffen.<br />

Für ein Bildungsprogramm heißt dies: die Frauen nicht in den betriebswirtsc<br />

haftlichen Windkanal zu setzen und alles abzuschleifen, was stört. Frauen<br />

brauchen vielmehr eine auf ihre Fähigkeiten und Interessen einerseits und die<br />

Probleme und Hindernisse andererseits abgestimmte berufliche Qualifikation für<br />

die SeI bständigkei t (Haas/ Krieger 1986).<br />

Während unsere Erfahrungen eine regionale und qualitative Erweiterung<br />

von Bil dungsangeboten für die Gründerinnen nahelegen, läßt sich die Frage der<br />

4, Berufsabschlüsse und Weiterbildungsmöglichkeiten in Beschäftigungsinitiativen<br />

von Frauen<br />

weniger eindeutig beantworten. Leider steckt die Forschung über Beschäftigu<br />

ngsinitiativen noch in den Kinderschuhen. Das gilt insbesondere für die neuen<br />

Gruppen unter den Gründerinnen, die im Zuge der Strukturveränderungen auf<br />

dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt und veränderter Ansprüche nach bezahlter und inhaltlich<br />

befriedigender Ar<strong>bei</strong>t den Weg in die Sel bständigkeit versuchen. Während in<br />

den traditionellen Bereichen weiblicher Selbständigkeit überwiegend Frauen mit

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