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- 1&3 -<br />

verhältnisse, die prinzipiell nicht zulässig sind und deswegen angesichts potentieller<br />

Folgewirkungen für den Aufenthalt resp. die Entfernung aus dem Bundesgebiet<br />

durch Abschiebung unsichtbar gehalten und verschwiegen werden<br />

müssen.<br />

Mit den Rechtsregeln korrespondieren politische Meinungen, die in Migrantinnen<br />

eine zusätzliche Belastung des Ar<strong>bei</strong>tsmarktes sehen. Im Gegensatz<br />

hierzu wird mit Ostflüchtlingen und Aussiedlerinnen tendenziell freundlicher<br />

umgegangen. Für alle anderen Migrantinnen müssen noch restriktivere Regelungen<br />

für ihre Zulassung zum Leben in der Bundesrepublik erwartet werden, je<br />

prekärer sich die Lage auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt gestaltet und sich Arm ut zunehmend<br />

ausweitet.<br />

3. Ungesicherte Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisse und Illegalität<br />

Nicht jedes unsichere und unsichtbare Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis von Migrantinnen ist<br />

zugleich illegal. Gleichwohl gilt es zu berücksichtigen, daß di e Grenzen zur Illegalität<br />

fließend sind und wesentlich von der Verwaltungsinterpretation der<br />

Rechtsvorgaben abhängen. Diese sind regional- und institutionenspezifisch sehr<br />

unterschiedlich. Im Prinzip steht jede nicht in die Ar<strong>bei</strong>tserlaubnisverordnung<br />

passende Erwerbstätigkeit in Gefahr, als illegal zu gelten. Illegalität aber ist<br />

im Verständnis ungeteilter Rechtsstaatlichkeit ein Verstoß gegen Aufenthaltsbestimmungen.<br />

Dieser kann als Zuwiderhandlung gegen die Belange der Bundesrepublik<br />

(AusiG § 10) gesehen werden und restriktives Handeln der Ausländerbürokratien<br />

herausfordern. Wer also illegal ar<strong>bei</strong>tet, obwohl diese Illegalität<br />

durch die Lebenssituation und die Regelungsvorgaben mit produziert wird, begi<br />

bt sich in die Gefahr, ausgewiesen zu werden.<br />

Zu der Unsicherheit des geldlichen Erwerbs, zu den besonderen Belastungen<br />

durch - weitgehend unkontrollierte - schlechte Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und zu<br />

der Mehrfachbelastung durch mehrere Ar<strong>bei</strong>tsstellen tritt die Unsicherheit vor<br />

dem Ausländergesetz, solange es sich um Erwerbsar<strong>bei</strong>t im grauen Ar<strong>bei</strong>tsmarkt<br />

auf der ständig gegenwärtigen Grenze zur Illegalität handelt.<br />

Unsicherheit, Unsichtbarkeit und potentielle Illegalität sind als Dimensionen<br />

der Lebens- und Ar<strong>bei</strong>tssituation von Migrantinnen differenzierter zu erforschen.<br />

Sowohl hinsichtlich der Quantität, der Qualität als auch der sozialen<br />

Folgen sind derzeit allenfalls hypothetische Annäherungen möglich. Angesichts

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