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men", lautete die Antwort. Und überhaupt, da gäbe es auch Schwierigkeiten mit<br />

der Prognose, wenn die Fortbildungszeit als Ar<strong>bei</strong>tstage angerechnet werden<br />

müßte. Ich verstand. Und: "Wenn Sie auch für den WDR ar<strong>bei</strong>ten, gehen Sie<br />

doch dort hin, die haben die Fortbildung für Freie vorgesehen". Inzwischen kam<br />

ich mir vor, als befände ich mich ungebührlicher weise in einem Bewerbungsgespräch.<br />

Diese Atmosphäre macht sich sofort breit, wenn Freie einmal etwas<br />

verlangen oder nr vorschlagen. Da<strong>bei</strong> ging es mir doch nur um meine Qualifikation,<br />

die auch dem Programm der Anstalt zugute käme.<br />

Der freie Journalismus gilt als Begabungsberuf, der Zugang ist offen.<br />

Wer's kann, kann's oder experimentiert, probiert, ar<strong>bei</strong>tet auf eigene (Zeit-)Kosteno<br />

Fortbildung für Freie ist noch lange keine selbstverständliche Einrichtu<br />

ng. Selbst wenn die Forderung Sinn macht, stehen seitens der Anstalten viele<br />

(ar<strong>bei</strong>tsrechtliche) Argumente dagegen. Zwar können sich Freie zu Kursen und<br />

Seminaren der Gewerkschaften melden, müssen dann aber die hohen Kosten (in<br />

der Regel 200-300 DM) selbst tragen. Und es gibt in Frankfurt die ZEP, die<br />

zentrale Fortbildung der<br />

Programmitar<strong>bei</strong>ter, eine Gemeinschaftseinrichtung<br />

vo n ARD und ZDF, zu der die Anstalten ihre Redakteure schicken und die Kosten<br />

übernehmen. Auch Freie können für die Angebote der ZEP vorgeschlagen<br />

werden. Das machen z.B. der Hessische Rundfunk und neuerdings auch verstärkt<br />

der WDR. Beim WDR gibt es schon länger eine Vereinbarung, die auch Freien<br />

di e Teilnahme an Fortbildungskursen ermöglicht. Theoretisch-praktisch sieht es<br />

so aus, daß die Freien dazu von einer Redaktion vorgeschlagen werden müssen.<br />

Oft sind die wichtigsten Kurse der ZEP schon lange ausgebucht, bis auch Freie<br />

einmal das Programm in die Hand bekommen. Seit z.B. der WDR schlechte Erfa<br />

hrungen mit der Qualität der Sendungen in den neuen Regionalprogrammen<br />

machte, andererseits aber die Konkurrenz mit den Privaten sich im Hörfunk vor<br />

al lem im lokalen Bereich abspielen wird, gibt es dort ein neues Bestreben, "von<br />

oben" Freie weiterzuqualifizieren. Seit 1986 stehen Freien drei bezahlte Weiterbildungstage<br />

im Jahr zur Verfügung, unabhängig von den sonstigen Ar<strong>bei</strong>tsbeschränkungen.<br />

Notwendig ist aber jeweils die Fürsprache einer Redaktion.<br />

Die Anstalten verhalten sich zur Qualifikation ihrer freien Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

weiterhin zwiespältig. Zwar ist erkannt, daß die Rekrutierung von Freien vor<br />

Ort nicht auf Anhieb Professionelles zutage bringt, aber andererseits wird der<br />

Pool der Freien ständig erweitert. So schickt der WDR Fragebögen "Zur Fest-<br />

\<br />

stellung der Versicherungspflicht/-freiheit in der Sozialversicherung" an alle,<br />

die das erste Mal für die Anstalt gear<strong>bei</strong>tet haben. Darauf darf dann säuberlich

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