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andernfalls kaputtgehen würde, weil das Forschungsbedürfnis der Frauen so<br />

an gestaut ist. Die paar feministischen Professorinnen, die ich kenne, die<br />

gehen kaputt, sind völlig überlaufen, werden von den Männern geschnitten<br />

und lächerlich gemacht und von den Studentinnen aufgefressen. Also an<br />

dem Fachbereich müßte mindestens noch eine Feministin sein, die da die<br />

Hälfte der Ar<strong>bei</strong>t übernimmt. Hinzukommen müßte ein gut ausgestatteter<br />

Lehrstuhl - unter einem Lehrstuhl würde ich es also nicht tun - mit drei<br />

Assistentinnen, mit guten Bibliotheksgeldern und Möglichkeiten, anderen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze zu verschaffen. Ich würde sofort ein großes Forschungsprojekt<br />

machen. Also was ich hier so privat am Küchentisch mache, das ist<br />

natürlich ein großes Forschungsproj ekt. Wir sind ja hier so ganz unter uns<br />

all eine ein Familienbetrieb. Das geht natürlich auch angenehm und schön,<br />

an dere kriegen dafür Massen von Geldern. Wir machen das für sehr wenig<br />

im Moment, hoffen aber, daß es sich dann auszahlt in Form des Kalenders.<br />

L: Ich habe Euch zu dritt hier ar<strong>bei</strong>ten sehen. Werdet ihr drei vom Verlag<br />

bezahlt?<br />

L.: Ich gebe das Ding heraus, die Beate wird von mir bezahlt als freie Mitar<strong>bei</strong>terin,<br />

und Ulla ist also praktisch zweite Herausgeberin, hat also auch<br />

sehr viel von den Daten <strong>bei</strong>getragen, und sie wird zur Hälfte am Erlös be-<br />

. teiligt. Sie will dann damit eine Stiftung machen, eine feministische. Und<br />

der Verlag, der, ja, also ich ar<strong>bei</strong>te immer mit Freundinnen, die der Verlag<br />

ni cht gut kennt, und mache immer die Herausgabetätigkeit und garantiere<br />

die Kontinuität. Das Ganze läuft unter meiner Regie.<br />

L: Um noch einmal auf die Professur zu kommen, denkst Du auch daran, eventuell<br />

nach Amerika zu gehen, weil Du vorhin sagtest, daß Du auch häufig<br />

drüben bist?<br />

L.: Ja, in Amerika ist die Situation für mich auch nicht einfach, weil die dort<br />

unter Linguistik etwas anderes verstehen. Also ich mache moderne linguistik,<br />

das ist da im Fach Englisch wunderbar vertreten. Im Fach Deutsch<br />

verstehen sie unter Linguistik Altphilologie. Da sitzen immer einige alte<br />

Herren, die niemand braucht, so daß der Bereich meistens besetzt ist. Im<br />

Grunde brauchen sie moderne germanistische Linguistik, aber dazu müssen<br />

sie erst einmal noch kommen, daß sie das einsehen. Sie lernen im Studium<br />

al le mögliche Literatur kennen, auch feministische, und dann müssen di e<br />

Leute an die Schulen und müssen Sprqchunterricht machen und haben keine<br />

Ahnung. Die brauchen dringend eine Linguistin. Aber so ähnlich, wie ich

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