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Laut Einsatzzentrale und Krankenkasse dürfen die Hauspflegerinnen keine<br />

größeren Hausar<strong>bei</strong>ten verrichten, da di ese in den Aufgabenbereich der Familienangehörigen<br />

fallen oder eben von Haushaltshilfen oder Nachbarschaftshelferinnen<br />

des zuständigen Dienstleistungszentrums übernommen werden. Dennoch<br />

läßt sich häufig diese Richtlinie, daß Hauspflegerinnen nicht für's Putzen zuständig<br />

sind, nicht einhalten.<br />

"Nein, man kann das nicht so festlegen - ein Problem ist für viele so<br />

Putzen. Wie weit dürfen wir da gehen, was dürfen wir da machen<br />

oder sollen wir da machen. Das kann man auch nicht so festlegen.<br />

Bei dem einen macht man eben mehr, <strong>bei</strong> dem anderen weniger. Das<br />

kommt auf die Situation an. Ich achte hauptsächlich darauf, daß ich<br />

es demjenigen, den ich zu betreuen habe, so gemütlich wie möglich<br />

mache."<br />

Die Problematik der nicht festlegbaren oder auch einhaltbaren Ar<strong>bei</strong>tsaufgaben<br />

hat für die Hauspflegerinnen sehr unterschiedliche Bedeutung. Einerseits<br />

empfinden viele es als positiv, daß sie dadurch relativ selbständig ar<strong>bei</strong>ten können:<br />

"Ich kann ganz frei entscheiden, wie ich mir die Ar<strong>bei</strong>t einteile. Und<br />

auch die Zeit mit den Patienten absprechen, wie es am besten mit<br />

den anderen Pflegen paßt. Und das finde ich eigentlich unheimlich<br />

toll an der Ar<strong>bei</strong>t, weil ich selbständig ar<strong>bei</strong>ten kann. Daß ich mir<br />

die Sachen einteilen kann und auch zu den einzelnen meistens einen<br />

sehr guten Kontakt bekomme. Das ist als Krankenschwester im Krankenhaus<br />

nicht möglich."<br />

Andererseits sehen viele aber auch die große Alleinverantwortung als Problem<br />

und für sie belastend an:<br />

"U nd es ist auch nicht immer leichte Ar<strong>bei</strong>t. Also körperlich nicht<br />

immer leicht, und dann auch so psychisch. Man steht da mit seinen<br />

Problemen allein. Wenn man im Krankenhaus ar<strong>bei</strong>tet, hat man immer<br />

gl eich eine Kollegin da<strong>bei</strong>, mit der man sich irgendwie austauschen<br />

kann. Und dort ist man wirklIch auf sich selbst gestellt. Man muß<br />

alles erstmal selbst verar<strong>bei</strong>ten. Und wenn man mal ein Gespräch<br />

oder so braucht, ist keiner da."<br />

Die physische Anstrengung z.B. <strong>bei</strong>m Umbetten des Patienten, ist sicherlich<br />

nicht das einzige Beispiel für die Belastung der Hauspflegerin. Die damit<br />

zusammenhängende Frage, ob sie dieser Belastung auch standhalten kann, führt<br />

die Pflegerin häufig an körperliche und psychische Grenzen.<br />

"Im Krankenhaus sind es immer 2 Krankenschwestern, die das machen.<br />

Entweder eine Lernschwester oder eine examinierte Schwester.<br />

Und ich bin immer alleine. Ich muß das versuchen, allein zu meistern.<br />

Und ich mache das auch. Man schafft das auch, weil man das auch<br />

will ."<br />

Es gibt für Hauspflegerinnen verschiedene Möglichkeiten, sich in Problemsituationen<br />

mit l\rzten oder der Einsatzzentrale abzusprechen. Es ist zwar ein<br />

ruhigeres Gefühl zu wissen, daß die Möglichkeit der Absprache in der Ar<strong>bei</strong>t

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