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Wenn man von Forderungen, bezogen auf Selbständigkeit der Ausländerinlen<br />

spricht, muß man zwischen zwei Zielgruppen als potentielle Ansprechpart-<br />

1erinnen unters heiden und die Forderungen entsprechend gliedern:<br />

Die erste und die größte Zielgruppe stellen die Ausländerinnen dar, die noch<br />

keine Aufenthaltsberechtigung besitzen. Um di e Ausländerinnen aus dieser<br />

Gruppe mehr einzubeziehen, wäre es sinnvoll, eine Aufklärungsar<strong>bei</strong>t zu mach<br />

en, um interessierte Frauen, die noch keine Aufenthaltsberechtigung besitzen,<br />

aber die Voraussetzungen da für erfüllen, zu beraten. Diese Aufklärungsar<strong>bei</strong>t<br />

würde die Beratungsstellen nicht belasten, denn es geht um kurze<br />

und einfache Auskünfte. Da in einigen Bereichen SeI bständigkeit auch<br />

ohne Aufenthaltsberechtigung gestattet ist, würde der Kreis der interessierten<br />

Ausländerinnen noch erweitert, wenn ihnen diese Auskunft zugänglich<br />

wäre. Auch die ausländischen Frauen, die noch keine Ar<strong>bei</strong>tserlaubnis haben,<br />

aber für die die Wartezeit abgelaufen ist, könnten daran interessiert sein,<br />

sich selbständig zu machen; viele von ihnen ar<strong>bei</strong>ten zur Zeit aber schwarz.<br />

Die zweite Zielgruppe der Ausländerinnen, die eine Aufenthaltsberechtigung<br />

haben, sind öfter mit ähnlichen Problemen wie die deutschen Frauen konfrontiert,<br />

aber nicht nur damit. Ihnen fehlt oft die Auskunft über existierende<br />

Möglichkeiten (die sowieso gering sind). Aber auch, wenn sie diese Auskunft<br />

haben, mag es sein, daß sie sie nicht in Anspruch nehmen, weil sie denken,<br />

"es wäre nicht für sie". Wegen ihrer sozio-kulturell-politischen Herkunft sind<br />

sie weniger darauf vorbereitet, Selbsthilfeinitiativen zu starten oder sich<br />

beraten bzw. betreuen zu lassen. Da sie nicht aus einem "welfare state"<br />

kom men, erwarten sie auch nicht, daß sie möglicherweise irgendwie unterst<br />

ützt werden könnten. Es mag auch sein, daß sie fürchten, auf eine in der<br />

Öffentlichkeit sehr verbreitete Vorstellung über di e Ausländerinnen zu stoßen:<br />

ungebildet, fast Analphabetinnen, nicht erwerbstätig, noch fremd und<br />

unerfahren in der modernen industriellen Gesellschaft, stumme isolierte Opfer<br />

ihrer Traditionen usw. Diese Vorstellung entspricht nicht der Realität:<br />

mehr als die Hälfte der Ausländerinnen ist erwerbstätig und hat schon mehrjährige<br />

Erfahrungen in der industriellen Welt; viele sind als Ar<strong>bei</strong>terinnen<br />

nach Deutschland gekommen. Um di e existierenden und in Zukunft geplanten<br />

Proj ekte und Einrichtungen auch den Ausländerinnen zugänglich zu machen,<br />

wäre ein wichtiger Schritt, sie besser kennenzulernen und dadurch sich von<br />

den falschen Vorstellungen zu befreien. Beratungs- und Weiterbildungsangebote<br />

sind dann für die ausländischen Frauen besonders hilfreich, wenn sie

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