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der Tarifpolitik außer Kraft zu setzen, da diese auf einem zentralen Grundmuster<br />
in der gesellschaftlichen Ar<strong>bei</strong>tsteilung zwischen den Geschlechtern basiert.<br />
Dieses ist engstens mit der patriarchalischen und zugleich kapitalistischen<br />
Organisation gesellschaftlicher Ar<strong>bei</strong>t in unserer Gesellschaft verbunden:<br />
So hängt die Entstehung und Ausweitung personenbezogener sozialer Dienstleistungen<br />
engstens mit den geschichtlich wirksamen Machtverhältnissen im vergangenen<br />
Jahrhundert zusammen. Wesentliche Voraussetz ung sind neben der<br />
strukturellen gesellschaftlichen Entwicklung v.a. die ideologischen Begleitumstände:<br />
die in den damals neu entstehenden Erziehungswissenschaften, der Soziologie,<br />
aber auch von Kirche und Staat gemeinsam begründete wesensmäßige<br />
Zuordnung der Frau zu produktionssichernden reproduktiven Aufgaben. Die Polarisierung<br />
der Geschlechter verknüpft die Kinder- und Familienversorgung mit<br />
dem "Wesen" der Frau", die Berufsar<strong>bei</strong>t außerhalb des Hauses mit dem "Wesen"<br />
des Mannes. Die Geschlechterbeziehung zwischen Mann und Frau wurde als<br />
komplementäre Verbindung zweier wesensmäßiger Polaritäten verstanden mit<br />
quasi natürlichem Uber- und Unterordnungsverhältnis (Hausen 1978).<br />
Die Professionalisierungsbemühungen ebenso wie die Hartmannsehen Unterscheidungen<br />
von Ar<strong>bei</strong>t, Beruf und Profession anhand sozialer Orientierungen ,<br />
I . -(fl<br />
scheitern an dem Tatbestand, daß di ese an unserem Berufsfeld nicht partikulae<br />
Orientierungen der Berufstätigen sind, sondern gesellschaftliche ZUschreibungen,<br />
für Frauen verbunden mit materiellen Abhängigkeiten, für Staat und Wirtschaftsorganisation<br />
mit materiellen Vorteilen. Sämtliche Berufsfelder, die nicht<br />
als unternehmerische Dienstleistungen organisiert sind, sondern als staatliche<br />
oder kirchliche Dienstleistungen "am Nächsten", bleiben in einem Flair, das seine<br />
inhaltliche Begründung aus den den Frauen wesensmäßig zugeschriebenen<br />
Eigenschaften der Emotionalität, Einfühlsamkeit, Opferbereitschaft, Zuwendung<br />
er hält. Was aber jeder Frau als Wesenskonstante <strong>bei</strong>gemessen wird, ist nicht<br />
vom Bildungsstand abhängig, sondern an jedem Ort des Einsatzes und auf jeder<br />
Stufe der Vorqualifikation <strong>bei</strong> Frauen vorhanden, so die sehr viel grundlegendere<br />
Botschaft, an der Versuche der Qualifikationsfestschreibung immer wieder<br />
scheitern. Werden diese Fähigkeiten zum "eigentlichen" Beitrag der Frauen in<br />
der gesellschaftlichen Organisation des Lebens hochstilisiert, so bleiben sie an<br />
jedem Ort und unentgeltlich leistbar. Die anzustrebende Lösung ist denn auch<br />
nicht im Kampf um Auf- oder Abwertung dieser Fähigkeiten zu sehen, sondern<br />
in der Einsicht, daß die soziale Ar<strong>bei</strong>t ebenso wie die Familienar<strong>bei</strong>t eine Ar<strong>bei</strong>t<br />
für <strong>bei</strong>de Geschlechter ist. Vorstellungen vom Wesen der Frau sind in der