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Ausbildungsplatzsuchenden sind Mädchen; davon haben wiederum ca. 2/3 einen<br />
Realschulabschluß vorzuweisen. Angesichts der Strukturen und der fehlenden<br />
Perspektiven können Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen keine Lösung für diese<br />
Mädchen darstellen. Sie bieten weder eine Qualifizierung noch sonstige berufliche<br />
Aussichten. "Was den Qualifizierungseffekt betrifft, so wird bestätigt, was<br />
angesichts der durchweg einfachen Tätigkeitsinhalte auf Hilfsar<strong>bei</strong>terniveau zu<br />
vermuten ist. Von beruflich verwertbarer beruflicher Qualifizierung kann nicht<br />
gesprochen werden, allenfalls vom Einüben von Ar<strong>bei</strong>tstugenden und von der<br />
Vermittlung von Hilfsar<strong>bei</strong>terfähigkeiten, soweit diese nicht ohnehin vorhanden<br />
sind" (Jonas 1986, S. 9). Das mit den AB-Maßnahmen vermittelte eher negative<br />
Bild des Ar<strong>bei</strong>tslebens hat in Schweden dazu geführt, daß Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen<br />
für Jugendliche unter 18 Jahren seit 1982 verboten sind und stattdessen<br />
Bildungsmaßnahmen gefördert werden (Auer/Maier 1984, S. 163 f.). Auch<br />
das Jonas-Projekt spricht sich dafür aus, "Jugend-ABM als Programm unter<br />
Vorausplanung von Alternativen ersatzlos zu streichen" (Vock/Weißmann/Wordelmann<br />
1987).<br />
4.2 Nach der Ausbildung in Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen?<br />
Nahezu die Hälfte der Mädchen wird in nur 10 der 430 Ausbildungsberufe qualifiziert.<br />
Diese Berufe sind wiederum die mit den höchsten Ar<strong>bei</strong>tsmarktrisiken,<br />
und sie ermöglichen selten, unter Verwertung des Gelernten in anderen Berufen<br />
unterzukommen (O stendorf 1986). Die traditionelle Perspektive für gelernte<br />
Friseurinnen, Arzthelferinnen usw. war die einer Tätigkeit als un- oder angelernte<br />
Industriear<strong>bei</strong>terin. Dieser Weg ist in den letzten Jahren zunehmend versperrt.<br />
Diese Frauen haben heute weder Chancen in ihrem Beruf noch zeichnen<br />
sich für sie andere Erwerbsmöglichkeiten ab. In AB-Maßnahmen können sie nur<br />
in einfachen Tätigkeiten unterkommen, in denen sie keine neue, auf anderen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsmärkten verwertbare Qualifikation erwerben, sondern sogar ihre berufliche<br />
Qualifikation verlieren.<br />
"Erwerbslosigkeit nach der Lehre" ist relativ häufig in den Berufen, die in<br />
erster Linie auf eine Erwerbstätigkeit im öffentlichen Dienst ausgerichtet sind.<br />
Dies sind gleichzeitig die Bereiche, in denen Frauen verstärkt in AB-Maßnahmen<br />
vertreten sind. Hier zeigen sich die Rekrutierungsmuster innerhalb der<br />
Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen und gleichzeitig die Substitutionseffekte im öffentlichen.<br />
Dienst am deutlichsten. Bei ABM im Sozial- und Erziehungsbereich<br />
sind <strong>bei</strong> 91,6% der Beschäftigten Herkunfts- und Einmündungsberufe deckungs-