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teressen wollen wir ein Stück weiter verfolgen, um die Amalgamierung so weit<br />

wie möglich aufzulösen, unsere eigenen weiblichen Anteile an der Verschiebepraxis<br />

zu begreifen, zugleich aber die staatlich-strukturelle Seite aus unseren<br />

Handlungsentwürfen nicht auszuklammern.<br />

3. StruktureHe Labilisierungen als Ergebnis gesellschaftlicher<br />

Zuschreibungen und Machtpositionen<br />

3.1 Zuständi.gkejtszuschreibungen an das weibliche Geschlecht:<br />

Ein gesellschaftlicher Konsens ohne die Frauen?<br />

Im Rahmen der Professionalisierungsdebatte der 70er Jahre wurde von seiten<br />

vieler Universitäts kollegen und der wenigen Kolleginnen auch beklagt, daß di e<br />

personenbezogenen sozialen Dienstleistungen jenseits der Bürokratie zu den<br />

Frauenberufen zählen (Pfaffenberger 1967). Eines der Ziele der Standesorganisationen<br />

bestand darin, diese Uberlagerung der Berufsrolle mit der Geschlechtszugehörigkeit<br />

der Berufspositionsinhaber über Professionalisierungs-Bemühungen<br />

aufzulösen, durch öffentliche Diskussionen über die Anbindung von Erziehung<br />

an<br />

Forschungsentwicklungen dem Ver.dacht entgegenzutreten, es handele sich<br />

hier um dem einen Geschlecht angeborene Fähigkeiten, durch Formalisierung<br />

der Zugänge und letztlich auch durch die Umdefinition der Kindergärtnerin in<br />

"den Erzieher", Ausbildung und Berufspraxis auch für männliche Bewerber "attraktiver"<br />

zu machen. Grundannahme war, daß der Makel der Zweitrangigkeit<br />

allein daraus resultiere, daß das Berufsfeld als Frauenberuf gelte. Uber die<br />

weit verbreitete Vorschuldiskussion und das Interesse von Wirtschaft und staatlicher<br />

Führung an der Ausschöpfung der Begabungsreserven auch unterer sozialer<br />

Schichten durch frühzeitige Förderung in Kindergärten, ist dieser Schritt -<br />

zeitgebunden - gel ungen, um wiederum - zeitgebunden - in den aktuellen Appel<br />

len an Selbsthilfe, Selbstorganisation und "Entbürokratisierung" der Erziehung<br />

außer Kraft gesetzt zu werden. Diese Appelle nun setzen wieder auf die<br />

Frauen und auf deren "natürliche" Zuständigkeit für dieses Aufgabenfeld in der<br />

privaten Familie. Hat die Professionalisierungs-Debatte den falschen Weg eingeschlagen?<br />

In der Tat ist die Verknüpfung der Erziehungsaufgabe mit der Frauenrolle<br />

nicht allein durch die Standardisierung der Zugangsvoraussetzungen und tarifrechtlichen<br />

Absicherung der zu zahlenden Löhne auf der Basis existenzsichern-

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