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und Rom y Wehrda ist eindeutig aus der Sicht der Betroffenen geschrieben. Beide<br />
sind freie Mitar<strong>bei</strong>terinnen <strong>bei</strong>m Hörfunk, und es spricht für sich, daß sie es<br />
vo rziehen, unter Pseudonymen zu schreiben. Deutlich wird, welcher subjektive<br />
Verdrängungsprozeß auf psychischer und materieller Wahrnehmungsebene täglich<br />
vollzogen wird, wenn die Autorinnen berichten, welche Schwierigkeiten sie<br />
<strong>bei</strong> der Erstellung des Beitrags hatten: "Erstmals waren wir gezwungen, uns<br />
wi rklich mit unserer eigenen Situation auseinanderzusetzen. Uns wurde pl ötzlich<br />
klar, daß das keine Beschäftigung auf Dauer sein kann und daß für Kinder<br />
da <strong>bei</strong> überhaupt kein Platz ist."<br />
Die subjektiven Bewältigungsstrategien, die einzelne in ungeschützten<br />
Ar<strong>bei</strong>tsverhältnissen entwickeln, haben offenbar viel mit der Einstellung zu den<br />
Ar<strong>bei</strong>tsinhalten und den Erwartungshaltungen an soziale Sicherheit im Beruf zu<br />
tun, wie Elke Baur dies beschreibt. Soziale Sicherung erscheint nicht so wichtig,<br />
wenn die berufliche Tätigkeit Resultat eines selbstgewählten Entscheidu<br />
ngsprozesses ist. Zwangsweise Selbständigkeit lähmt die Ar<strong>bei</strong>tsfähigkeit und<br />
produziert Leidensdruck, während die Wahrnehmung der beruflichen Situation<br />
als selbstgewählte, produktive, schöpferische Tätigkeit trotz sozialer Unsicherheit<br />
Befriedigung verleihen kann. Diese subjektiven Verar<strong>bei</strong>tungsformen geraten<br />
erst dann ins Schwanken, wenn über die objektiv vorhandene existentielle<br />
Gefährdung nichts mehr hinwegtäuschen kann. Wenn nur noch unter Zeitdruck<br />
und unter erheblichen Einschränkungen die Qualität der Ar<strong>bei</strong>t produziert werden<br />
kann, um ein Existenzminimum zu erwirtschaften, dann drängt sich auch<br />
die mangelnde soziale Sicherheit wieder in den Vordergrund.<br />
Im Status der freien Mitar<strong>bei</strong>terin gilt frau als Selbständige, die für ihre<br />
soziale Sicherung selbst sorgen muß. Dies gilt auch für diejenigen, die in relativ<br />
kontinuierlichen Ar<strong>bei</strong>tsbezügen zu bestimmten Rundfunkanstalten stehen.<br />
Der Beschäftigungsstatus der Freien <strong>bei</strong>nhaltet meist eine starke Abhängigkeit,<br />
so wohl in inhaltlich-gestalterischer wie zeitlicher, persönlicher, wirtschaftlicher<br />
und weisungsrechtlicher Hinsicht, der keine entsprechende soziale Sicherheit<br />
gegenübersteht. Freie Mitar<strong>bei</strong>ter/innen sind faktisch abhängig Beschäftigte<br />
auf Zeit, auch wenn sie vertragsrechtlich wie Unternehmerinnen behandelt<br />
werden, die ihre Produkte bzw. Dienstleistungen verkaufen und die Sozialleistungen<br />
sel ber tragen müssen.<br />
Diese Vertragsverhältnisse werden Männern und Frauen zwar in gleicher<br />
Weise zugemutet, unterschiedlich sind aber die Auswirkungen auf <strong>bei</strong>de Ge-