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Wenn eine solche Entwicklung berufs- und lebensperspektivisch keine<br />

Wahlmöglichkeiten mehr läßt, falsche Entscheidungen mangels Alternativen<br />

nicht mehr korrigiert werden können, kein Raum für Experimente und vielfältige<br />

Lebensformen bleibt, Existenzsicherung immer mehr in Gegensatz zu sinnvoller<br />

und befriedigender Ar<strong>bei</strong>t gerät, dann beschreibt dies einen enormen<br />

Verlust an individueller und gesellschaftlicher Lebensqualität.<br />

3. Einmischung mit Eigensinn<br />

Die skizzierte Betonung der qualitativen Dimensionen ungeschützter Ar<strong>bei</strong>t<br />

sollte den Blick darauf lenken, daß die Problematik nicht in der Ungeschützheit<br />

allgemein liegt, sondern daß sie dort angesiedelt ist, wo Ungeschütztheit zum<br />

Zwangsar<strong>bei</strong>tsverhältnis wird und in einen reinen Uberlebenskampf mündet. Die<br />

qualitativen Dimensionen gilt es zu bewahren, solange sie als Korrektiv zu geschützten<br />

Ar<strong>bei</strong>tsformen dienen, in denen sie sich schwer entfalten können.<br />

Für den Medienbereich formuliert eine Journalistin polemisch, daß sie sich <strong>bei</strong>m<br />

besten Willen keine "Kreativ beamten" vorstellen könne (vgl. Baur in diesem<br />

Band). Wenn lso in den Beiträgen die Absicherung der verschiedenen Formen<br />

ungeschützter Ar<strong>bei</strong>t zur Diskussion steht, dann immer auch unter dem Gesichtspunkt<br />

ihres Sinns und der Art und Weise ihrer Ausgestaltung.<br />

Die Diskussion wäre aber verkürzt, würde sie die Sicherung qualitativer<br />

Dimensionen von Ar<strong>bei</strong>t als Frage nach der Alternative zwischen geschützter<br />

und ungeschützter Ar<strong>bei</strong>t definieren. Statt der platten Behauptung, Sicherheit<br />

saturiere und sei mit Flexibilität, Kreativität und Eigeninitiative nicht vereinbar,<br />

gilt es grundsätzlicher zu hinterfragen<br />

die Struktur und Organisation von (bezahlter) Ar<strong>bei</strong>t, die offenbar einen<br />

Gegensatz zwischen <strong>bei</strong> dem schafft,<br />

- die Ar<strong>bei</strong>tsdefinition, die in einseitig interessengeleiteter Verengung weite<br />

Teile gesellschaftlich notwendiger Ar<strong>bei</strong>t ausgrenzt mit der Folge, daß sich<br />

- auch auf die Weltbevölkerung bezogen - die Existenzsicherung Weniger an<br />

die materielle und psychische Verelendung Vieler koppelt und die Lebensgrundlagen<br />

des Menschen weiter durch eine <strong>bei</strong>spiellose Umweltzerstörung<br />

bedroht werden,<br />

- die Relevanz des zentralen Dogmas einer Ar<strong>bei</strong>tsgesellschaft, die Sinnhaftigkeit<br />

des Lebens ausschließlich an Erwerbsar<strong>bei</strong>t bindet und damit nicht nur

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