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rieren verschleiert die gesellschaftliche Realität einer Tätigkeit als freie Mitar<strong>bei</strong>terin,<br />

in der diese <strong>bei</strong>den Bedürfnise offenbar nicht miteinander vereinbar<br />

sind. Die Kompensation dieses Widerspruchs wird deutlich, wenn Elke Baur in<br />

ihrem Artikel einen Perspektivenwechsel vornimmt: drängt sich zunächst der<br />

Eindruck auf, daß hier eine Frau spricht, "die es geschafft hat", die ein reines<br />

"Kreativbeamtenturn" für unvorstellbar hält und die freie journalistische Tätigkeit<br />

für das zentrale Antriebsmoment innovativ-kreativer Medienar<strong>bei</strong>t hält, so<br />

kommen im zweiten Teil ih res Beitrags eher ihre leidvollen Erfahrungen als<br />

freie Mitar<strong>bei</strong>terin zur Sprache.<br />

Auch Paula Schütze und Romy Wehrda beschränken ihren Bericht nicht<br />

nur auf die negativen Seiten ihrer Beschäftigungssituation, obwohl ihre konkrete<br />

Lage sie häufiger vor die Frage stellt, wovon sie im nächsten Monat ihren<br />

Lebensunterhalt bestreiten sollen. In einem Akt des "Trotzdem" werden am<br />

Ende ihres Artikels die Funken der Freude und des Spaßes an der Ar<strong>bei</strong>t deutlich,<br />

die innere Befriedigung, die sich aus den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

ergibt.<br />

2. Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen in der Wissenschaft<br />

Im Wissenschaftsbereich ist die Beschäftigungsstruktur etwas anders gelagert<br />

als im Medienbereich, denn wissenschaftliche Ar<strong>bei</strong>t wurde bisher - im Gegensatz<br />

zur journalistischen - überwiegend von abhängig Beschäftigten geleistet.<br />

Eine spezifische Problematik für Wissenschaftlerinnen liegt darin, daß sie die<br />

professionellen Qualifizierungsprozesse (Promotion, Habilitation) in einer Lebensphase<br />

erbringen müssen, in die üblicherweise auch Familiengründung und<br />

Kindererziehung fallen. Hinzu kommt; daß trotz hauptberuflichem Beschäftigungsverhältnis,<br />

die Stellen zeitlich oft kurz befristet und Anschlußperspektiven<br />

fraglich sind. Frauen sind überwiegend im sogenannten Mittelbau der<br />

Hochschule (der Frauenanteil im Mittelbau beträgt 17% - MEMO H, 1984, S. 16)<br />

als Hochschulassistentinnen, Wissenschaftliche Assistentinnen und Wissenschaftliche<br />

Mitar<strong>bei</strong>terinnen beschäftigt, und zwar fast ausnahmslos auf befristeten<br />

Stellen zwischen einem Vierteljahr und fünf Jahren Dauer.<br />

Seit der Novellierung des Hochschulrahrnengesetzes 1979 haben Veränderungen<br />

in der Personalstruktur der Hochschulen zu einem erheblichen Abbau<br />

von Qualifikationsstellen zugunsten Wissenschaftlicher Mitar<strong>bei</strong>terstellen mit

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