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gebote. Vor diesem Hintergrund können die Projekte nicht länger als einfache<br />
"Laienhelfergruppen" bezeichnet werden, vielmehr entwickelt sich in ihnen eine<br />
neue Quali tät professioneller Ar<strong>bei</strong>t. Der Stellenwert dieser unterschiedlichen<br />
Bewertung vo n Ar<strong>bei</strong>t und Qualifikation in den Proj ekten wird im follgenden<br />
an hand der Darstellung des "Berliner Modells" verdeutlicht.<br />
5. Das Berliner Modell zur Förderung von Selbsthilfegruppen<br />
Entstehung des Programms<br />
Noch bevor dieses Programm 1983 durch den CDU-Sozialsenator eingerichtet<br />
wurde, hatten sich seit 1980 ein Teil der Berliner Frauenprojekte mit den Alternativprojekten<br />
im "Ar<strong>bei</strong>tskreis zur Förderung autonomer Frauenprojekte,<br />
Alternativprojekte und Bürgerinitiativen e.V." (AK Staatsknete) zusammengesc<br />
hlossen. Der Konsens des Zusammenschlusses bestand in der gemeinsamen<br />
Forderung nach finanzieller Absicherung und Anerkennung der in den Projekten<br />
vorhandenen Ar<strong>bei</strong>tsplätzen. Bereits 1982 konnte der AK Staats knete einen<br />
Sammelantrag von über 140 \rojekten der Frauen- und Alternativbewegung vorlegen.<br />
Die finanziellen Forderungen beliefen sich auf 52 Mill. DM, die in einem<br />
So nderfonds dem AK zur Selbstvergabe überstellt werden sollten.<br />
Die Frauenprojekte hatten sich zu diesem Zweck in allen Gremien des<br />
Ar<strong>bei</strong>tskreises ihren paritätischen Anteil gesichert, und das Frauenplenum wurde<br />
zu einem autonomen Entscheidungsorgan innerhalb dieser Organisation. Daneben<br />
wurde ein eigenständiger Beirat, bestehend aus 7 Frauenprojekten, eingerichtet,<br />
der für die Vergabe der Gelder für Frauenprojekte vorgesehen war.<br />
Die Forderung nach Selbstvergabe der Gelder wurde jedoch von staatlicher<br />
Seite abgelehnt. Schließlich blieben von den einst vom Sozialsenator angekü<br />
ndigten 38 Mill. für Projekte nur noch 7,5 Mill. übrig. Gleichzeitig änderte<br />
si ch auch der Titel des Programms; sollten ursprünglich tatsächlich Frauen- und<br />
Alternativprojekte gefördert werden, so hieß es nun wesentlich moderater<br />
"Förderung von Sel bsthilfegruppen". Da der Titel <strong>bei</strong>m Senator für Gesundheit<br />
und Soziales eingerichtet wurde, fielen bereits im Vorfeld all jene Projekte<br />
heraus, die nicht in dieses Ressort paßten: Bildungs-, Kultur-, Umweltprojekte<br />
sowie politische Initiativen und Bürgerinitiativen.