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Ein Beispiel hierfür sind die Frauenhäuser, durch deren Ar<strong>bei</strong>t es erst in<br />

den letzten Jahren allmählich gelungen ist, das Thema der Gewalt in der Ehe<br />

öffentlich zu diskutieren. Ein anderes Beispiel ist die Berliner Gruppe "Wildwasser",<br />

die das Problem des sex uellen Mißbrauchs von Mädchen aufgegriffen<br />

und in die öffentliche Diskussion eingebracht hat. Andere Frauenprojekte existieren<br />

in den Bereichen der gesundheitlichen Vor- und Nachsorge, in der psycho-sozialen<br />

Versorgung, in der Betreuung von ausländischen Mädchen und<br />

Frauen, in der Beratung von Frauen in der Lebensmitte oder im Alter und in<br />

der Auseinandersetzung mit der Prostitution. Daneben gibt es zahlreiche Medien-,<br />

Kultur-, Bildungs- und politische Initiativen von Frauen für Frauen.<br />

Insgesamt haben sich Frauenproj ekte also immer dort gegründet, wo die<br />

besondere Lebenssituation der Frau konkrete Hilfen und weitreichende Veränderungen<br />

notwendig werden ließen.<br />

3. Motivation und Ausbildung der Mitar<strong>bei</strong>terinnen in Frauenprojekten<br />

Der Entstehungszusammenhang von Frauenproj ekten ist ein wichtiger Aspekt<br />

für die Diskussion um die Bezahlung der in diesen Proj ekten geleisteten Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Da die Gründungsmotive der Frauenprojekte aus einem besonderen frauenpolitisehen<br />

Engagement resultierten, war die Frage nach der Finanzierung dieser<br />

Ar<strong>bei</strong>t und damit nach der Absicherung der Mitar<strong>bei</strong>terinnen zunächst auch<br />

nachrangig.<br />

Dies hat sich jedoch in den letzten Jahren erheblich verändert. So fordern<br />

z. B. die im Berliner "Ar<strong>bei</strong>tskreis Staatsknete" zusammengeschlossenen Projekte<br />

seit 1981 die Anerkennung und Finanzierung der in den Projekten vorhandenen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze. Dieser Forderung liegt die Erfahrung zugrunde, daß die jahrelange<br />

Projektar<strong>bei</strong>t nicht mehr unbezahlt und neben<strong>bei</strong> geleistet werden kann.<br />

Zudem haben sich die Frauen in den Projekten neue Ar<strong>bei</strong>ts- und Berufsfelder<br />

geschaffen und damit besondere Qualifikationen erworben, die sie weder über<br />

den traditionellen Ar<strong>bei</strong>tsmarkt noch über das traditionelle Bildungssystem in<br />

dieser Weise hätten erlernen können.<br />

Es muß allerdings auch gesehen werden, daß die zunehmende Verschärfung<br />

auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt, die Frauen immer mehr ausgrenzt, besonders hochqualifizierte<br />

Frauen motiviert, in einem Frauenprojekt mitzuar<strong>bei</strong>ten. Mittlerweile<br />

gibt es in vielen Projekten einen ausgesprochenen "Akademikerinnen-Überhang".

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