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zeitlich versetzte Beantragung von AB-Mitteln zu gewährleisten, funktionieren<br />

nur solange, wie die Mitar<strong>bei</strong>ter/innen bereit sind, zwischenzeitlich ohne Bezahlung<br />

zu ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Die stärkere Nutzung von AB-Maßnahmen für experimentelle Programme<br />

im sozialen Sektor, wie Maier (1982) fordert, ist <strong>bei</strong> der gegenwärtigen Ausgestaltung<br />

der ABM nicht problem angemessen. (Maier geht es allerdings nicht um<br />

die Bezahlung bisher kostenlos geleisteter Ar<strong>bei</strong>t, sondern um die "finanzielle<br />

Entlastung des sozialen Sicherungsnetzes".) Dennoch sind viele Projekte - insbesondere<br />

auch Frauenprojekte - auf diese Finanzquelle angewiesen. Vor allem<br />

ist die Ansiedlung dieser Projekte in den AB-Maßnahmen mit weniger Widerständen<br />

verbunden als etwa in den kommunalen Haushalten. Gerade Frauenprojekte<br />

sind innerhalb der Verwaltungen und der Parlamente oftmals politisch<br />

umstritten und brisant: die Finanzierung aus Mitteln der Ar<strong>bei</strong>tsverwaltung<br />

befreit von sonst notwendigen Auseinandersetzungen. Die Projekte werden von<br />

den öffentlichen Verwaltungen oftmals als "experimentelle Programme" deklariert:<br />

Wenn das Projekt sich als gut und nützlich erweist, soll eine Regelfinanzierung<br />

über die öffentlichen Haushalte erwogen werden. Im Grunde ist ein solches<br />

Vorgehen sowohl der öffentlichen Verwaltungen als auch der Projekte ein<br />

Mißbrauch der Mittel der Ar<strong>bei</strong>tsverwaltung. Im Vordergrund steht nicht das<br />

Ziel des AFG, Ar<strong>bei</strong>tslose zu (re-)integrieren und Ar<strong>bei</strong>tsplätze zu schaffen,<br />

sondern das Ziel ist vielmehr, politische Ansprüche durchzusetzen bzw. die<br />

Auseinandersetzung mit diesen Ansprüchen zu vertagen.<br />

6. Fazit<br />

Das Instrument Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen, das für kurzfristige ökonomische<br />

Krisen geschaffen wurde, ist in langfristigen Stagnationsphasen nicht geeignet:<br />

Wenn in ein oder zwei Jahren die Vollbeschäftigung nicht wieder erreicht<br />

ist, gelingt keine dauerhafte (Re-)Integration der Erwerbslosen. Im Gegenteil,<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen setzen an den Bruchstellen der Berufsbiographie<br />

von Frauen an und reproduzieren diese: Der Planungshorizont<br />

der Frauen wird auf ein bis zwei Jahre verkürzt.<br />

- Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen entwickeln sich zum Rotationsar<strong>bei</strong>tsmarkt:<br />

Die Maßnahmen bleiben bestehen, nur die dort Beschäftigten wechseln gemäß<br />

der gesetzlichen Höchstförderungsdauer • Mit der Kopplung der Aufgaben<br />

- der (Re-)Integration von Problem gruppen und der Schaffung neuer<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze durch die Vorbereitung strukturverbessernder Maßnahmen -

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