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gen auch, fehlen oft die Anspruchsvoraussetzungen, weil an den festgelegten<br />
Stichtagen das Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis entweder noch nicht bestand oder schon beendet<br />
ist.<br />
Die Betroffenen müssen jedoch nicht nur diese finanziellen Restriktionen<br />
hinnehmen, manchmal entsprechen die Bedingungen am Ar<strong>bei</strong>tsplatz nicht einmal<br />
Minimalstandards. In den AB-Maßnahmen werden lediglich die Personalkosten<br />
bezuschußt, zusätzliche Sachmittel werden nicht gewährt. Streng genommen<br />
bedeutet dies, daß z.B. für eine Büroangestellte weder ein Schreibtisch<br />
noch Ar<strong>bei</strong>tsmittel und eigentlich auch gar kein Büro zur Verfügung stehen. Im<br />
allgemeinen werden für solche "Nebenkosten" ca. 50% der Personalkosten kalkuliert.<br />
Diese Mittel müssen aus dem Haushalt des jeweiligen Trägers aufgebracht<br />
werden. Für Bürgerinitiativen, alternative Projekte usw. wird dadurch<br />
die Nutzung von Mitteln der Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen schwierig, manchmal<br />
unmöglich (vgl. den Beitrag von Christiane Eiche). Aber auch etablierte<br />
Träger von Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen tun sich vielfach schwer, zumutbare<br />
Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen zu geWährleisten.<br />
Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisse, wie im folgenden skizziert, dürften keine Seltenheit<br />
sein: Eine ABM-Kolonne eines Gartenbauamtes mußte die Ar<strong>bei</strong>tspausen auf der<br />
Ladefläche eines Kleinlasters verbringen, während den Gärtnern die LKW-Kabine<br />
mit Standheizung zur Verfügung stand; für 90 Beschäftigte gab es nur drei<br />
Toiletten; acht Ar<strong>bei</strong>tskräfte mußten sich ein Büro teilen, das für fünf zu eng<br />
war (Kurbj uweit 1986).<br />
In A BM Beschäftigte können sich gegen solche Bedingungen kaum wehren,<br />
denn damit würden sie nicht nur die Aussicht auf eine Festanstellung zusätzlich<br />
in Frage stellen, sondern vor allem müßten sie ihre eigenen Hoffnungen<br />
aufgeben. Zu dem großen Anpassungsdruck, dem "Gefühl , immer 'ja' sagen zu<br />
müssen", kommt der Drang, "immer alles ganz besonders gut zu machen, weil<br />
dann vielleicht eine Planstelle winkt. Darauf hofft jeder, auch wenn bekannt<br />
ist, daß die Chancen sehr gering sind" (ebd.). Der Anpassungsdruck wird noch<br />
verstärkt durch die ständige berufliche und ökonomische Unsicherheit. "Man<br />
konnte nichts richtig planen, war ständig von Existenzsorgen bedrängt" (ebd.).<br />
Anpassung ist eine der Verar<strong>bei</strong>tungsmöglichkeiten, Gleichgültigkeit die<br />
andere. Je häufiger jemand eine ABM-Stelle hatte und dann wieder erwerbslos<br />
wurde, um so mehr belasten die psychischen Folgen von Erwerbslosigkeit.<br />
"Fruchtbare Benlfserfahrungen in AB-Maßnahmen machen die folgende Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />
nur noch schwerer" (Schindler 1987, S. 43). Je mehr es gelingt, keine