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Erwerbslosen eine Beschäftigung; der Anteil von Frauen schwankt zwischen<br />

28 und 38%. Diese Benachteiligung von Frauen selbst in den AB-Maßnahmen<br />

hat ihre Ursachen sowohl in der Struktur der Maßnahmen, die auf männertypische<br />

Berufsstrukturen zugeschnitten sind, als auch in der vom "ersten"<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmarkt bekannten Diskriminierung.<br />

1. Neue Ar<strong>bei</strong>tsplätze durch Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen?<br />

Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen sind zu ca. 80% im öffentlichen Dienst angesiedelt,<br />

der Rest entfällt auf Wohlfahrtsverbände, Kirchen und die kleinen "freien<br />

Träger" wie Bürgerinitiativen, autonome Proj ekte usw. Gelingt es nun mit Hilfe<br />

von Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen, die Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit abzubauen und die<br />

Wiedereingliederung der Ar<strong>bei</strong>tslosen zu erreichen?<br />

Von Kritikern und Kritikerinnen werden Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen<br />

auch als "AVN", als Ar<strong>bei</strong>tsvernichtungsmaßnahmen, bezeichnet. Zeitgleich mit<br />

der Ausweitung der AB:'Maßnahmen wurden in den öffentlichen Haushalten zunehmend<br />

Einsparungen vorgenommen (Ostendorf 1987). Viele Dienststellen der<br />

öffentlichen Verwaltung nutzten daher die Möglichkeit, erzwungene Personaleinsparungen<br />

durch "zugewiesene" Ar<strong>bei</strong>tskräfte, die aus Mitteln der Bundesanstalt<br />

für Ar<strong>bei</strong>t bezahlt wurden, zu ersetzen. Gleiches gilt für die freien Träger,<br />

die reduzierte Zuschüsse der öffentl ichen Hand ausgleichen mußten.<br />

Ohne die AB-Maßnahmen könnten viele Dienststellen und freie Träger ihre<br />

Aufgaben nicht mehr erfüllen. So werden die Lohnabrechnungen in den Berliner<br />

Gartenbauämtern seit nunmehr 11 (!) Jahren von ABM- Beschäftigten erstellt<br />

(taz v. 22.1.1986); im Kreuzberger Gartenbauamt gibt es 210 ABM-Kräfte, aber<br />

nur 157 Planstellen; insgesamt wurden in Berlin mit der Einrichtung von 6.600<br />

ABM-Stellen 3.000 Planstellen gestrichen (Ochs 1985). Um solche Substitutionseffekte<br />

zu vermeiden, sind die Ar<strong>bei</strong>tsämter ,<br />

gehalten, die Personalentwicklung<br />

der jeweiligen Träger zu überprüfen. Doch, auch wenn sie Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahmen<br />

verweigerten, würde keine neue Planstelle geschaffen.<br />

Bei den freien Trägern, den Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Selbsthilfeprojekten<br />

wird oftmals vorher ehrenamtlich oder auf Honorarbasis geleistete<br />

Ar<strong>bei</strong>t in eine AB-Maßnahme umgewandelt. Auch hierdurch werden keine neuen<br />

Stellen geschaffen, für die ehemaligen Ehrenamtlichen oder Honorarkräfte be-

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