12.07.2015 Aufrufe

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

120Verblüffend neuzeitlich oder mittel<strong>alte</strong>rlich wirkt das 1998 in einer antikenVilla auf dem Colle Oppio in Rom entdecktes Fresko, welcheseine gedeckte und mit gezinnten Türmen bewehrte Brücke darstellt.– Da fragt man sich unwillkürlich, ob denn die Antike und die Renaissancezusammen gehören.Das „Haus des Augustus“ auf dem Palatin in Rom enthält Fresken,die eindeutig pompejanisch sind, besonders etwa die Darstellung einerNike (Abbildung 1).Und die ganze Ausschmückung verrät einen Geschmack, der nichtsehr verschieden von dem ist, der die „Chinoiserien“ der großen europäischenDekorateure des 17. und 18. Jahrhunderts inspirierenwird (Carettoni, 90).Berühmt ist das 1831 in der großen Villa des Fauns vor den TorenPompejis entdeckte Mosaik der Alexander-Schlacht (Abbildung 12).In stereotyper Weise wird diese Darstellung von der Kunstgeschichteals „römische Kopie eines verloren gegangenen hellenistischen Gemäldes“bezeichnet. – Weshalb gelten die meisten römischen Kunstwerkeals Kopien griechischer Originale?Russische Autoren haben darauf hingewiesen, daß das Alexander-Mosaik in Komposition, Stil und Einzelheiten dem Fresko DieSchlacht Konstantins des Grossen an der Milvischen Brücke gegenMaxentius in den Stanzen des Vatikans gleicht.Das Schlachten-Gemälde im Vatikan soll jedoch Raffael und seinSchüler Giulio Romano geschaffen haben. – Doch dieser und die übrigenberühmten Renaissance-Künstler, von Leonardo da Vinci bisMichelangelo, sind erst weit um 1750 plausibel. – Haben Raffaeloder sein Alter ego sowohl das Alexander-Mosaik von Pompeji unddas Konstantin-Fresko im Vatikan geschaffen?Neben Raffael gibt es in Rom eine Alexanderschlacht von Pietro daCortona im Konservatorenpalast und einen Schlachtenfries am Konstantinsbogen.Die Vergleiche sind also bekannt. Doch keinem Forscher sind bisherZweifel an der unmöglichen „antiken“ Datierung des Alexandermosaiksund der übrigen pompejanischen Altertümer gekommen.Ein anderes pompejanisches Mosaik an der Kuppel eines Nymphäumsähnelt derart stark vergleichbaren Kunstwerken in Ravenna.Nur Gleichzeitigkeit kann die Parallelen erklären.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!