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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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90In Südfrankreich, in Rom und in Nordafrika dauerte die klassischeRömerzeit offenbar länger als anderswo – oder es wurden nachträglich„römische“ Bauwerke errichtet.Man muß sich an einen nahtlosen Übergang von einer Antike in dieNeuzeit gewöhnen. – Und vor allem scheint sich das „Römerreich“zuletzt nur noch „antik“ drapiert zu haben.Rom zwischen Mittel<strong>alte</strong>r und NeuzeitDas Rom am Tiber in Italien ist nach gängiger historischer Auffassungdie einzige Stadt, welche diesen Namen trägt. – Aber schonjetzt wissen wir, daß dem nicht so ist, weil es unzählige gleichnamigeOrte gibt. Die Monopolisierung dieses Namens auf einen Platz istdas Ergebnis einer gewaltigen Geschichtsverfälschung. Diese hatauch dazu beigetragen, Rom am Tiber ideologisch zu überfrachten.Rom ist weder eine ewige Stadt, noch die ehemalige Hauptstadt desantiken Römerreiches. Aber eine besondere Betrachtung dieses Ortesist notwendig und liefert Argumente für eine Neueinschätzungder älteren <strong>Geschichte</strong>.Das neuzeitliche Rom, die Hauptstadt der Päpste, steht außer Frage.Das antike Rom wird in seinem ehemaligen marmornen Glanzgepriesen. Das mittel<strong>alte</strong>rliche Rom hingegen wirkt wie verloren undeingeklemmt zwischen zwei Glanzperioden, die angeblich tausendJahre auseinander liegen.Wir sind schon mitten in der chronologischen Wirrnis. Die „<strong>alte</strong>n Römer“vor 2000 Jahren sind eine absurde Vorstellung. Die Antike mußirgendwo dort zu suchen sein, wo man nach konventioneller Vorstellungdie Neuzeit sieht. Für ein mittel<strong>alte</strong>rliches Rom bleibt zeitlichsehr wenig Platz. Dieses muß zwischen Antike, Renaissance undBarock eingerückt werden.Den Anstoß für eine Neubetrachtung des <strong>alte</strong>n Roms unter dem Gesichtspunktder Chronologiekritik lieferte mir Wilhelm Kammeier, der1937 einen historischen Essay mit dem Titel Rätsel Rom im Mittel<strong>alte</strong>rverfaßte (Kammeier, 1979).Der Autor setzte sich dort mit der Behauptung auseinander, wonachdie Stadt von der konstantinischen Zeit weg bis zur Ankunft der Päpste„im 15. Jahrhundert“ durch einen tausendjährigen Verfall mit nurwenigen und kurzen glänzenden Zwischenzeiten gekennzeichnetsei.

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