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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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216Dann kommt die Frage, wann die biblischen Schriften in ihrem ganzenUmfang vorgelegen haben. – Diese ist nämlich der zeitliche Ankerpunktdes Beginns der schriftlichen Überlieferung.Logisch kann man eine Bibel erst drucken, wenn sie vollständig vorliegt.Und wenn die schwarze Kunst sicher erst im 18. Jahrhunderteinsetzt, sind diese Texte erst ab diesem Zeitpunkt glaubwürdig.Den Beweis für die Parallelität zwischen Drucken und Handschriftenhaben bereits die ersten Chronologen, also Scaliger, Petavius undCalvisius geliefert. Deren Werke liegen alle in gedruckten Büchernvor.Die sogenannten Wiegendrucke – angeblich alle Drucke vor „1500“sind sogar als bewußt auf alt gemachte Irreführung anzusehen, wiedas folgende Beispiel zeigt.„1487“ soll in Deutschland der Hexenhammer (Malleus maleficarum)erschienen sein. Dieses berüchtigte Werk bildete die ideologischeGrundlage des nachfolgenden Hexenwahns.Christoph Däppen hat festgestellt, daß jenes Buch eine nüchterne,beinahe aufklärerische Note (Däppen: Nostradamus, 217) verströmt.Also stammt der Hexenhammer aus dem 18. Jahrhundert.Die Schlußfolgerungen aus diesem Sachverhalt sind bedeutend:Der Hexenwahn, der vor allem die deutschen Länder erschüttert undTausende von weiblichen Opfern gefordert haben soll, ist zum größtenTeil eine barocke Erfindung.Eine Fälschung sind demzufolge auch fast alle Gerichtsakten überdie angeblichen Hexenprozesse.Die Zeitstellungen waren die Voraussetzung für die gedruckten undhandschriftlichen Chroniken und Urkunden. – Ohne eine genaueChronologie wäre die gewaltige Textüberlieferung nicht entstanden.Die Indizien lassen eine gewisse zeitliche Stufenordnung bei derSchriftlichkeit erkennen.Zuerst wurden die heiligen Schriften geschaffen und in den Kanonder Bibel eingefügt. Gleichzeitig entstanden die wesentlichen antikenSchriftsteller, also besonders Livius, Julius Caesar, Vergil, Horaz,Ovid.In einer zweiten Welle wurden die übrigen Quellen geschaffen, alsodie Kirchenväter, die Chroniken, dann die Urkunden und sonstigenQuellen.

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