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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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28Die Gründe liegen in der <strong>Geschichte</strong> des zwanzigsten Jahrhunderts.Dieses war geprägt durch zwei Weltkriege und eine dazwischen liegendeWeltwirtschaftkrise. – Kriege und Krisen sind nie gut für einegedeihliche Entwicklung der Wissenschaften. In solchen Auseinandersetzungenverdrängen Propaganda die Wahrheit und Mythen dieklare Erkenntnis.Zudem entstanden im 20. Jahrhundert in den totalitären Systemenbesonders häßliche Staatsformen, welche sich zum Ziel machten,jegliche Freiheit des Denkens zu vernichten und durch eine pseudoreligiöseIdeologie zu ersetzen.In diesen schwierigen Jahrzehnten wirkte ein Mann, der wie keinzweiter die Quellenkritik und die Kritik an der älteren <strong>Geschichte</strong> vorangebrachthat.Seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Jahren beschäftigtesich in Deutschland der Jurist und Privatgelehrte Wilhelm Kammeier(1889 – 1959) (vgl. Topper: Grosse Aktion, 20 ff.; Kammeier 2000,Einleitung und Nachwort) mit den Quellen der mittel<strong>alte</strong>rlichen <strong>Geschichte</strong>,also den Urkunden und Chroniken.Im Gegensatz zur Schulwissenschaft erkannte Kammeier, daß dasProblem der Fälschungen in den mittel<strong>alte</strong>rlichen Quellen nicht akzidentiell,sondern substantiell ist. Die ganze <strong>alte</strong> Überlieferung alsowar gefälscht oder verfälscht. Er sah diese Aktion in folgender historischerSkizze ablaufen.Das <strong>alte</strong> Christentum sei volksnah, undogmatisch und regional organisiertgewesen. Auch habe es ein Papsttum zuerst in Frankreichgegeben. – Avignon sei nicht ein Exil, sondern der ursprüngliche Sitzdes Pontifex Maximus gewesen.Nach dem sogenannten avignonesischen Exil, genauer gesagt mitdem Konzil von Pisa „1409“, sei dann ein römisch-katholischesPapsttum mit Sitz in Rom geschaffen worden. – Mit dieser Entscheidunghabe die Grosse Aktion der Geschichtsfälschung begonnen.Zweck dieser Unternehmung sei es gewesen, die wahren Ursprüngedes Christentums und der Kirche zu vernichten und dafür gefälschte<strong>Geschichte</strong> im Sinne des neuen universalkirchlichen römischenDogmas zu schaffen.Die Grosse Aktion, welche Kammeier beschreibt, habe darauf abgezielt,die gesamte deutsche mittel<strong>alte</strong>rliche Vergangenheit nach einembestimmten Grundplan umzugießen und dann von Grund aufneu zu formen (Kammeier, 2000, 81). Als Mittel dazu hätten diespätmittel<strong>alte</strong>rlichen und humanistischen Schreiber in ihre Quellen

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