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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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130steswissenschaften völlig. Die Stichworte Mörtel und Beton wurdenschon genannt.Erwähnt wurde auch die fundamentale und augenfällige Unterscheidungzwischen zerstörten und erh<strong>alte</strong>nen Bauten. Die baulichenZeugnisse der Römerzeit sind zerstört, diejenigen der Neuzeit erh<strong>alte</strong>n.Wir werden uns im Folgenden zwei Stilepochen zuwenden, derenMonumente größtenteils erh<strong>alte</strong>n sind, nämlich der Romanik und derGotik. Es sind dies <strong>alte</strong> Bauformen; aber solche, welche von derNeuzeit, also dem noch heute gültigen Paradigma getragen werden.Es fragt sich zuerst, aus welcher Zeit die ganz oder als Ruinen erh<strong>alte</strong>nenBauten – Kirchen, Klöster, Pfalzen, Stadtmauern, Steinburgen– frühestens stammen können.Hier wird eine Art intuitive Evidenz des Betrachters gefordert: Hatnicht jeder, der auf sein Gefühl und seinen Verstand abstellt das Gefühl,daß ein erh<strong>alte</strong>ner Großbau unmöglich tausend oder auch nurfünfhundert Jahre alt sein kann?Je mehr man die nachrömischen Strukturen und Bauwerke betrachtet,desto mehr drängt sich folgender Schluß auf: Die „mittel<strong>alte</strong>rlichen“Städte erreichen in ihren Grundmauern und Grundrissen eineZeitschwelle von kaum dreihundert Jahren vor heute.Gegenüber diesen ersten am Verstand, am Augenmaß und an derGlaubwürdigkeit orientierten Parametern nimmt sich die offizielleWissenschaft wie eine Abfolge von Absurditäten aus. Unfähig, eineüber tausendjährige Nicht-Zeit wahrzunehmen, versucht sie hilflos,Baustile zu erklären und disponiert dabei großzügig über chronologischeLeer-Räume.Das christliche Mittel<strong>alte</strong>r hätte also mit Konstantin dem Grossen„anfangs des 4. Jahrhunderts AD“ begonnen. Die frühchristliche oderaltchristliche Architektur habe „bis ins 11. Jahrhundert“ gedauert.Dabei liest man erstaunliche Behauptungen wie diese:Die Entscheidung Konstantins für die hölzerne Flachdecke läßt für700 Jahre die großräumige Wölbungstechnik der Römer nahezu inVergessenheit geraten (Koch, 43).Wo ist hier der gesunde Menschenverstand geblieben? Wie kann eineKultur eine bestimmte Technik vergessen und nach entsetzlichlanger Zeit wieder aufnehmen?

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