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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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304Dennoch ist festzuh<strong>alte</strong>n, daß Jesus weder einzigartig, noch ursprünglicherBestandteil der neuen Religion ist.An der Jesus-Figur fallen vor allem die jüdischen und hebräischenElemente auf. Jesus wurde als Jude geboren und ist erst in der theologischenÜberhöhung zum christlichen Sohn Gottes geworden.Bei der Abfassung der Evangelien wurde offenbar versucht, das sichloslösende Judentum bei der katholischen Universalkirche zu beh<strong>alte</strong>n.– Die Bibel wie der jüdisch-christliche Schriftsteller Flavius Josephusverfolgten den gleichen Zweck.Der Sieg der Jesus-Gestalt über seine Mitbewerber ist Teil einer Religions-und Kirchengeschichte, die wir nicht kennen.Francesco Carotta gebührt das Verdienst, die Biographie JuliusCaesars als Vorlage für die <strong>Geschichte</strong> Jesu erkannt zu haben. DieEvangelien sind eine oft wortwörtliche Übersetzung und Fehldeutungder Vita Caesaris.Jesus war nicht Caesar, Jesus ist Divus Julius (Carotta, 351). Andersausgedrückt erscheint Caesar als historische Figur, die als Gottverschollen ist; Jesus dafür als Gott, der seine historische Figur nichtfinden kann – eine Art komplementäre Asymmetrie (Carotta, 164).Jesus bedeutet der Gesalbte, aus hebräisch je’shua. Doch wie ananderen Beispielen muß auch hier ein lateinischer Ursprung der Bezeichnungangenommen werden: GAIUS JULIUS > Gais jus > JE-SUS (Carotta, 394).Caesar steht in einer Wechselbeziehung zu Octavianus Augustus,den er als jungen Mann adoptiert. Jener war Kämpfer, welcher fürdas Römische Reich sein Leben opferte; dieser der neue Heiland,welcher die Römische Universalkirche begründete.Wie sehr die Evangelien von der Caesar-Vita abhängen, zeigt eineder Quellen, die Kaiserbiographie eines Nikolaus von Damaskus(Carotta, 220):Dort wird zuerst die Kindheit von Julius Caesar erzählt, dann dieVerschwörung gegen ihn, um schließlich mit dem neuen Caesar Octavianusfortzufahren.In den vier Ausgestaltungen der Frohbotschaft ist mehr als auffällig,wie die Schreiber nach der Kindheit Jesu unvermittelt zu seinen letztenpaar Jahren der Wirksamkeit und zu seinem Opfertod übergehen.Die Quellenfrage der Evangelien ist kaum zu lösen: Lagen die „antiken“Autoren oder die Schreiber der biblischen Schriften zuerst vor?

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