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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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206Der genaue Vermessungsplan des apulischen Schlosses zeigt einefast kabbalistische Geometrie, in welcher ein Achtstern als Meßfigurdiente. Aus dieser Figur lassen sich ein Kreis, ein Quadrat, ein Achteckund zuletzt auch ein Sechzehneck ableiten.Die Grundbedeutung des Achteckes ist religiös wie astronomisch. Esging um eine Übereinstimmung zwischen den Jahreszeiten und zwischendem Mondkalender und dem Sonnenkalender.Castel del Monte hat Schloßcharakter, war aber wohl als Denkmalgeplant. – Wie in Chaironeia in Griechenland hat man unter dem Baueine größere Anzahl Skelette gefunden.Wie die ganze kunsthistorische Betrachtung bis heute, sieht auchHeinz Götze Castel del Monte als erratisches Monument in der architektonischenLandschaft Westeuropas.Doch das apulische Schloß hat durchaus Vergleiche mit dem europäischenWesten.Zu Castel del Monte gibt es nämlich einen fast identischen Vergleichsbauin der Burg von Vailly-sur-Sauldre (Cher) in Mittelfrankreich(Abbildung 24 unten).Uwe Albrecht in seinem Werk über die französische Schloßbaukunstsieht den Zusammenhang und bildet beide Grundrisse auf einer Tafelab. – Weiter gehende Erkenntnisse zieht jener Autor aus demVergleich aber nicht.Dafür wird eine Baulegende erzählt. Danach sei Castel del Monte einWerk des Architekten Philippe Chinard. Dieser sei von Zypern auszum Bau der „steinernen Krone Apuliens“ berufen worden.Der Vergleich zwischen Castel del Monte und Vailly-sur-Sauldre isthoch interessant und zeigt, daß die süditalienische Architektur des„Mittel<strong>alte</strong>rs“ gleich wie jene der Levante vornehmlich westeuropäischund französisch geprägt ist.Dies jedoch leugnet Heinz Götze, der nicht bereit ist, die Illusion eines„staufischen“ Bauwerkes aufzugeben (Götze, 99 ff.).Überhaupt zeigen sich in der genannten Monographie die Grenzender konventionellen Architektur- und Kunstbetrachtung.Götze sieht die Zusammenhänge zwischen Castel der Monte undanderen Bauten der „Hohenstaufen“ in der Magna Graecia, etwadem quadratischen Kastell mit dem achteckigen Innenhof von Lucera,dem Castello Maniace in Syrakus oder dem achteckigen Turmvon Enna.

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