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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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144Das Altgriechische, das heute in den Gymnasien gelehrt wird, dieSprache Homers und Pindars, ist erst vom Humanismus des 18.Jahrhunderts geschaffen worden.Auch die griechische Baukunst weist in ihren Ursprüngen auf dasNil-Land. - Athen und Ägypten trennt zwar das Mittelmeer, aber diekulturellen Bande sind unübersehbar.„1453“ wurde bekanntlich Konstantinopel erobert und der ganze Ostentürkisch. Also mußten die restlichen Griechen sich mit ihrerSprache und ihrer Literatur nach Westeuropa retten, wo sie die griechischeRenaissance begründeten.Dieses Geschichtsmärchen findet sich auch in der Genesis in derLegende vom Turmbau von Babel und der anschließenden Sprachverwirrung(Fomenko: History, vol. 2, 322).Aber die gesamte altgriechische und byzantinische Literatur ist imWesten geschaffen worden: Von Homer über Herodot, Thukydidesbis Prokop gibt es keinen griechischen Schriftsteller, der nicht inWesteuropa beheimatet wäre.Dasselbe gilt von den griechischen Kirchenvätern, von Tertullianüber Basilius von Caesarea bis Johannes Chrysostomos.Ich hatte nur einen einzigen Freund, die Beredsamkeit. Und diesegaben mir das Morgenland und das Abendland und vor allem Athen,die Leuchte Griechenlands, schrieb der „griechische“ Theologe Gregorvon Nazianz, einer der drei großen Kappadokier.Doch dieser Gregor muß Franzose gewesen sein, sein Beiname verrätihn: NAZIANZ = französisch naissance = Geburt. Der französischbürtigeGregor legte mit seiner Schwärmerei von Orient undOkzident, von Athen und der Rhetorik ein philhellenisches Zeugnisder westeuropäischen Renaissance ab.Um das Phänomen Griechenland zu fassen, muß man nicht die antike,sondern die mittel<strong>alte</strong>rliche <strong>Geschichte</strong> von Hellas betrachten,wie das schon Fallmerayer gemacht hat.Bei der Antike tut sich ein Quellen- und Erkenntnisproblem auf. DieWissenschaft vom „Altertum“ ist hypertroph und die dazugehörigeLiteratur unübersehbar. – Aber das „Mittel<strong>alte</strong>r“ der beiden Städteund Länder – Athen und Rom – wird mehr als stiefmütterlich behandelt.Doch wie bei Rom gibt es von Ferdinand Gregorovius die ausgezeichnetezweibändige <strong>Geschichte</strong> der Stadt Athen im Mittel<strong>alte</strong>r. –Und die neueren Untersuchungen von Hetherington, Cheetham, Set-

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