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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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54war Jesuit und ebenso wie Scaliger ein Polyhistor und dessen geradlinigerFortsetzer in chronologischer Hinsicht. Sein chronologischesWerk De doctrina temporum soll 1627 erschienen sein.Pétaus Hauptwerk war das dreibändige Rationarium temporum, angeblich1645 erschienen.Petavius führte die Chronologisierung der Weltgeschichte durch. InForm von Zeittafeln schuf er für alle Dynastien, Herrscher und Ereignisseein Zahlengerüst ein, das so einleuchtend schien, bis mangar nicht mehr anders denken konnte (Topper: Grosse Aktion, 131).Mehr als die langweilige Nacherzählung der <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong>n interessierenPetavius’ Tabellen. Hier bekommt man einen Eindruck vonder inhaltlichen und chronologischen Ausarbeitung der <strong>alte</strong>n Historie.Über die Vollständigkeit der Königs- und Beamtenlisten etwa des <strong>alte</strong>nGriechenlands kann man nur staunen. Petavius zählt Königsdynastiensogar von kleinen griechischen Landschaften wie Messenien,Sikyon, Korinth und Kreta auf.Beeindruckend ist ein 30-seitiges Verzeichnis der <strong>alte</strong>n Konzilien(Petavius, II, 208 – 238). - Es beginnt im Jahre „34“ AD mit demKonzil von Jerusalem (!), auf welchem der Apostel Matthias (!) anStelle des Verräters Judas gewählt worden sei.Unter den letzten erwähnten Kirchenversammlungen findet sich einKonzil in Mexiko (!) „1585“, welches sich mit den bekehrten Indiosbeschäftigt habe.Die allerletzten Konzilien auf der Liste sind jene in Konstantinopel (!)„1639“ und „1652“, welche sich angeblich mit der Häresie der Calvinistenauseinandersetzten. – Haben die mohammedanischen Türkenin ihrer Hauptstadt christliche Konzilien veranst<strong>alte</strong>t?Ebenso inhaltsreich ist Petavius’ Liste der Häretiker, nach Jahrhundertengeordnet (Petavius: Rationarium temporum, II, 239 – 247).Der erste Häretiker der Kirche ist demnach Simon Magus, der dieSimonie, also die Käuflichkeit der Priesterämter befürwortet habe.Im 2. Jahrhundert figurieren unter den Häretikern unter anderem dieChiliasten, im 4. Arius, im 5. Pelagius und Nestorius.Bekannte Häresien findet man aber erst wieder im 12. Jahrhundertmit den Waldensern und im 14. Jahrhundert mit den Beginen undBegarden, sowie dem Theologen Marsilius von Padua.Im 16. Jahrhundert gibt es an bekannten Namen keinen Mangelmehr: Martin Luther, Michel Servet, Johannes Osiander.

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