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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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72Tausend Jahre wie ein Tag oder die überdehnte BaugeschichteNeben den <strong>alte</strong>n Namen erweist sich die Baugeschichte als ein Weg,um die nähere Vorgeschichte zu erhellen.Den neuen Einstieg in die ältere <strong>Geschichte</strong> machte der Autor aufder Engehalbinsel bei Bern. Dort gewann er ein paar baugeschichtlicheZusammenhänge, welche allein schon das traditionelle Geschichtsbildwiderlegten.Nördlich von Bern macht die Aare mit insgesamt neun Kilometer langenFlußschlaufen eine Richtungsänderung nach Westen. In diesenSchlaufen läßt sich ein „keltisches“ Oppidum mit späteren gallorömischenTeilen nachweisen.Ein Einschub sei gestattet: Sowohl die Aareschlaufe von Bern wiediejenige der Engehalbinsel enth<strong>alte</strong>n auffällige Figuren und sind natürlichnicht zu erklären. Also stellen sie Zeugnisse für groß angelegteFlußumleitungen dar.Der zentrale Teil der Engehalbinsel bei Bern bildet dabei ein Hochplateau.Dort erkannte der Autor ein abgeschlossenes Wallsystem,das eine Art heiligen Bezirk umschloß (Pfister: Ursprünge Berns).Im südlichen Teil des genannten zentralen Hochplateaus wurde derwinkelförmige Rest eines Keltenwalls festgestellt. Es war dies ein typischersogenannter Murus Gallicus, also eine dicke und hohe Trokkenmaueraus Erde und Steinen, welche durch Lagen von miteinandervernagelten Holzbalken armiert worden war.In diesen Wallwinkel wurde später eine merkwürdige rundliche Anlagehineingebaut, eine kleine Arena. Es war dies ein Rund mit tiefgelegtemBoden und einer ursprünglich wohl drei Meter hohen Umfassungsmauer,die im Süden durch einen kleinen dreieckigen Zwickelerweitert war und im Nordosten einen einzigen kanalisierten Zugangmit Toröffnung besaß.In diesem Zusammenhang sind zwei Dinge festzuh<strong>alte</strong>n. Die keltischeBefestigung ist eine Trockenmauer. In jener Epoche war alsodie Metallurgie bekannt, der Mörtel aber noch nicht erfunden.Die Mauern der Arena hingegen sind aus Zement gefügt. Deshalbhält man das Bauwerk für „römisch“. Aber die Bezeichnung ist zuerst– wie schon gesagt - weniger auf eine bestimmte Kultur anzuwenden,sondern auf eine wichtige bautechnische Neuerung.

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