12.07.2015 Aufrufe

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

513In der Gegenwart beschäftigt sich Uwe Topper mit den Ursprüngendes Christentums. Dabei vermeidet er jede zeitliche und inhaltlicheEinschränkung. Statt dessen trägt Topper eine Menge kulturgeschichtlicher,literarischer und baugeschichtlicher Hinweise und Beobachtungenzusammen.Beispielsweise sieht Topper sowohl die antiken wie die altchristlichenKulte als Theaterreligion, sowohl wegen der aufwendigen undbis in die fernsten Winkel der antiken Kultur vorhandenen Theaterbautenals auch wegen der Struktur ihrer Mythologien (Topper: Zeitfälschung,21).Besonders im romanischen Tierstil und der Tiermystik sieht TopperBezüge bis nach Persien, Indien und Tibet. Es ergibt sich ein geographischweit gespannter Urboden, welcher das Christentum – undselbstverständlich das Judentum und den Islam - als Ergebnisse einerallgemeinen religiösen Entwicklung erscheinen lassen:Die gemeinsame Entstehung des modernen Monotheismus ist unübersehbarund folgerichtig. Nur unsere verworrene Chronologie hatuns daran gehindert, dies mit der nötigen Klarheit zu erkennen (Topper:Zeitfälschung, 251).Fomenko beschäftigt sich in seinem Werk ebenfalls mit der Ursprungdes Christentums und betitelt ein Kapitel als Die westeuropäischechristliche Religion des Mittel<strong>alte</strong>rs und die <strong>alte</strong>n heidnischen undbacchanalischen Kulte (Fomenko: History, vol. 1, 394 ff.).Der Autor betont die dionysischen Praktiken welche in den <strong>alte</strong>n Klösternin Italien, Spanien und Frankreich üblich waren. Die ältestenQuellen – aber auch ikonographische Darstellungen – liefern uns einhalbwegs anschauliches Bild dieser Liturgien.Für Fomenko ergibt sich, daß die <strong>alte</strong>n heidnischen Kulte in christlicherForm weiterlebten. Der Übergang von der <strong>alte</strong>n zur neuen Religionwar fließend.Die orgiastischen Kulte riefen als Gegenreaktion eine Reinigung derKirche und des Kultus hervor. Wiederum erscheint Hildebrand oderPapst Gregor als Chiffre für die religiöse Reform. Doch diese muß inder Renaissance, nicht in einem sagenhaften „11. Jahrhundert“ stattgefundenhaben.Plötzlich wurden die heidnischen Kulte verbannt, zu Erfindungen desTeufels erklärt. Aus einem kultischen Sabbat wurde ein Hexensabbat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!