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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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73Die Erfindung des Mörtels bedeutete in Alteuropa eine ähnliche Revolutionwie vorher die Einführung der Metallverarbeitung und desRades. Ohne Zement wäre eine höhere Kulturstufe unmöglich gewesen.Richtig sollte man deshalb eher von der Mörtelzeit als der„Römerzeit“ sprechen. – Es ist bedauerlich, daß die Archäologie undKunstgeschichte das revolutionäre Bindemittel nicht als kapitales Ereignisder Kulturgeschichte begreifen.Die Arena im Zentrum der Engehalbinsel wurde also in die Ecke desKeltenwalles hineingebaut. So stützte die Befestigung zwei Seitendes Rundbaus und lieferte zudem die Unterlage für Zuschauerränge.Die Abfolge von Trockenmauern zu Mörtelmauerwerk läßt auchÜberlegungen zu den Zeitstellungen aufsteigen.Die Befestigung des Wallplateaus der Engehalbinsel ist älter, dieArena jünger. Doch soll man die zeitliche Erstreckung zwischen denbeiden Bauten nicht überschätzen. Dazwischen liegen nur Jahrzehnte,nicht Jahrhunderte. Der kulturelle Wandel war schnell. Die <strong>alte</strong>nBefestigungen konnten höchstens ein paar Generationen bestandenhaben, weil Trockenmauern bald reparaturbedürftig werden. Und dieneue Mörtelbauweise verbreitete sich mit revolutionärer Schnelligkeit.Das Axiom der raschen technologischen Entwicklung läßt annehmen,daß es den Mörtel vor dreihundertfünfzig Jahren noch nicht,vor etwas mehr als dreihundert Jahren aber sicher gegeben hat.Hundertfünfzig Meter nördlich der Arena entstanden ferner einigegallorömische Viereckstempel. Drei sind archäologisch erforschtworden. Die Bauwerke sind in ihren Grundrissen so typisch wie dievon anderen derartigen Strukturen, die in Gallien, Germanien undBritannien entdeckt wurden. Die Tempel gelten als Kultbauten derautochthonen keltischen Götter, welche im römischen Pantheon eingleichberechtigtes Dasein führten.Die konventionelle Wissenschaft datiert diese Bauten vielleicht aufdas „erste Jahrhundert nach Christus“. – Und zerstört wurden die„römischen“ Monumente der Enge bei Bern und damit die Tempelnach den gleichen Ansätzen „im dritten Jahrhundert nach Christus“.Welchen Gottheiten die drei nachgewiesenen Viereckstempel vonBern-Enge geweiht waren, weiß man nicht.Überlegungen zu den Zeitstellungen kamen dem Autor bei der Betrachtungdes Grundrisses eines Viereckstempels, der von der Forschungals Tempel I bezeichnet wird (Abbildung 5):

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