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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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92terschreiten. Das fällt dem Autor zwar auf, ohne daß er deswegenein größeres Problem sieht:Natürlich stammen alle Karten oder Ansichten von Rom … aus vergleichsweisespäter Zeit. Dennoch können sie dazu verhelfen, einBild der mittel<strong>alte</strong>rlichen Stadt und ihrer Umgebung zusammenzufügen(Krautheimer. Rom, 259).Zwar soll es schon zuverlässig datierte Zeichnungen von Rom vomEnde des 15, Jahrhunderts geben, wie die Illustrationen des sogenanntenCodex Escurialensis von „1495“. – Und „um 1535“ hätte derbekannte holländische Künstler Maarten van Heemskerck seine eindrucksvolleReihe mit Zeichnungen des nachmittel<strong>alte</strong>rlichen Romsangefertigt.Die Ansichten Roms von Heemskerck sind allerdings wertvoll. Siezeigen eine Stadt zwischen zwei Epochen: Die Antike ist vorüber,aber das barocke Rom hat noch kaum begonnen. Die <strong>alte</strong>n „römischen“Bauwerke sind zu Ruinen geworden, die in der Altstadt undauf den Foren unter meterhohen Ablagerungen herausragen.Die Kirchen Roms gibt Heemskerck in ihrem <strong>alte</strong>n romanischen Aussehenwieder. Bestenfalls kann man, wie etwa bei der Lateranbasilika,die Renaissance erkennen. Die „konstantinische“ Basilika vonSankt Peter wird erst abgetragen; von dem nachmaligen barockenPetersdom stehen erst ein paar Gewölbe.Rom war wohl eine antike Stadt. Aber dieses Altertum lag unmittelbarvor der Renaissance und lief teilweise sogar parallel mit dieserEpoche. Die Stadt Rom in der Neuzeit ist ähnlich aufzufassen wiePompeji, das zu dieser Zeit noch blühte: eine mittel<strong>alte</strong>rliche Stadtmit antiken Ausschmückungen.Bekannt ist, daß der genuin „mittel<strong>alte</strong>rliche“ Baustil der Gotik inRom und in Unteritalien nur schwach vertreten ist:Rom nimmt daran keinen Anteil, es bleibt wirtschaftlich und kulturellunproduktiv, es bleibt hinter der allgemeinen Entwicklung weit zurück.Die schöpferisch vorwärtsdrängenden Impulse des mittel<strong>alte</strong>rlichenGeistes haben hier keinen Platz, … die Jahrhunderte scheinenhier stillzustehen (M. Seidlmayer, 166).Auch aus diesem Zitat strömt das unselige Dogma vom tausendjährigenVerfall und Stillstand Roms.Doch weder in Rom noch anderswo ist die Kultur je stillgestanden.Es mag Zäsuren gegeben haben, aber nicht Leerzeiten.Die Spätantike ist in Rom vor allem im Kirchenbau deutlich.

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